Thüringens Sterneküche: Das Restaurant Masters in Blankenhain
Als ich Danny Schwabe zur Veranstaltung des Michelin im Frühjahr in Karlsruhe zum ersten Stern gratuliert habe und ihn zeitnah zu einem Interview überreden wollte, hat er abgewunken. Er meinte, das er ja nur hier im Rampenlicht steht und ohne seine kreative Crew im Hintergrund wäre der Erfolg gar nicht möglich. Also hieß es warten bis zu einem Essen im Masters. Das habe ich endlich am vergangenen Wochenende genießen können. Gemeinsam mit meinen beiden Freunden Matthias und Christian hatte ich einen genussreichen und entspannten Abend.
Das Restaurant Masters ist eingebettet in die gastronomische Landschaft des Spa und GolfResorts Weimarer Land in Blankenhain. Es steht für frankophile, moderne Küche mit regionalen Produkten und Akzenten. Danny Schwabe ist Küchenchef und arbeitet gemeinsam mit Marcel Hanslok an den Ideen und deren Umsetzung. Das nicht nur am Herd, sondern auch darüber hinaus. Schwabe steht auch für die grafische Umsetzung und Gestaltung der etwa dreimonatig wechselnden Speisekarte und der einzelnen Gerichte - bewusst einfach gestaltet und an die Bauhauszeit Weimars erinnernd. Hanslok steht ihm nicht nach und macht die appetitanregenden Tellerfotos für die Veröffentlichung auf Social-Media.
Danny Schwabe arbeitet seit zehn Jahren im GolfResort und seit drei Jahren im Restaurant Masters. Sein Sous Chef Ron Beier hat vor zwei Jahren als Patissier begonnen. Ergänzt wird das Team durch Sommelier Adrian Imm, der an unserem Abend auch den Service übernommen hat.
Wie in jeder Küche gibt es eine notwendige Hierarchie, aber die Küchencrew besteht aus vielen kreativen und einfallsreichen Köchen und Köchinnen. Im Masters wird das auf nette Art mit dem Gast kommuniziert. Kleine Tischkarten, die die Informationen des Service zum Gericht ergänzen, gibt es auch hier. Und wenn du auf einer die Bezeichnung „Vers. 1.04“ liest, stammt die Anregung dazu nicht etwa aus der Bibel, sondern dokumentiert die erste Idee zum Teller, die hier 4-mal verändert wurde. Wir hatten an dem Abend Gerichte, die fast auf Anhieb ein Treffer waren (1.02) bis 1.11, wo man lange verändert hat, bis die finale Version serviert wurde. Vorn steht immer die Eins, denn in den bisherigen Jahren des "Masters" gab es noch nie ein Gericht, welches erneut auf die Karte kam. Bei jedem Teller wird die Information ergänzt durch die Namen der Ideengeber. Uns hat das gut gefallen und es zeigt das Kochen ein immer währender, kreativer Prozess ist.
Marcel Hanslok erzählt uns auch vom Teamgeist, von einem inspirierenden Inhaber des Resorts mit gastronomischen Visionen, der auch immer Raum für Entfaltung lässt. Eine Gemeinschaft, die eng zusammenarbeitet und sich gegenseitig unterstützt. Voller Leidenschaft, Kreativität und coolen Vibes. Sie alle verbindet die Liebe zum Beruf und der Wunsch, den Gästen unvergessliche gastronomische Erlebnisse zu bieten. Talentierte Köche, die ihr Handwerk bis zur Perfektion beherrschen. Mit ihren Fähigkeiten und ihrem Wissen haben sie uns mit ihren kulinarischen Kreationen verwöhnt und uns einen sehr schönen Abend im „Masters“ beschert. Jedes Gericht war ein kleines Meisterwerk, das mit Sorgfalt und Hingabe zubereitet wurde. Darüber waren wir uns am Ende des Menüs einig.
Natürlich auch von mir entsprechende Fotos, um dich damit zu einem Besuch im kleinen Restaurant mit nur vier Tischen zu animieren. Das aktuelle Menü trägt den Titel SOMBRE - dunkel. Nur Zufall, dass die Beleuchtung für Fotos dementsprechend war und ich hoffe, ich kann wenigstens annähernd den Genuss übermitteln.
SOMBRE Menü im Restaurant Masters meets Feininger
Spa- und GolfResort Weimarer Land
Beginn: Frisches Brot, verschiedene Aufstriche, Butter, kleine Tartes
Amouse: Walnuss | Traube | Spinat
Traubensorbet, Spinatsalat, Kresse, Kohlchip, Schwarze Nüsse
Vorspeise: Carabinero | Tamarillo | Artischocke
verschiedene Zubereitungen Artischocke und Krustentiere
und ein hervorragende Tamarillo-Soße. Meine Entdeckung des Abends!
Suppe: Poularde | Mais | Eigelb | Vanille
Eine (super)Consommé, Mais Panna Cotta, Maispourladen-Sülze
Zwischengang: Kartoffel | Kräuter | Appenzeller
Kartoffelknödel, Püree mit Appenzeller, Kartoffel-Kräuter-Schaum
Zitronenperlen, Grapefruit-Pfeffer
Zum Erfrischen:Sorbet mit Ingwer-Kefir
Hauptgang: Reh | Vinschgauer | Apfel | Sauerklee
Rehrücken und Tatar, Vinschgauer und roter Apfel in verschiedensten
Zubereitungen und Texturen
Dessert: Pflaume | Itakuja | Vadouvan | Pekannuss
verschiedene Zubereitungen Pflaume und Pekannuss,
mit Vadouva (Itakuja=zweifach fermentierte Schokolade
mit Fruchtanteil, Vadouvan=indisches Gewürz)
Käseausewahl: Perfekt gewählt von Ron Beier (Sous Chef)
pre_Dessert: Liebevoll zubereitet, köstliche Pralinen, Küchlein und Kekse
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