Mutig und ein bisschen ahnungslos: Ich backe eine Hochzeitstorte und bekommst drei köstliche Tortenrezepte
(enthält auch ein bisschen Werbung)
Als ich vor knapp einem Jahr erfahren habe, das ich völlig unerwartet doch noch auf der Hochzeit meines Sohnes tanzen kann, war mein erstes Wort: Aber die Hochzeitstorte backe ich! Das hat mich über einen längeren Zeitraum ein bisschen stolz gemacht, so wie sich auf die eigene Schulter zu klopfen. Etwa ab Juli bin ich in die nähere Planung gegangen und nochmal vier Wochen später stand fest, wie sie aussieht und was drin sein wird. Das Brautpaar hat mir völlig freie Hand gelassen zum Inhalt. Sie wünschten sich lediglich eine schlichte, natürliche Torte. Und nachdem ich Farben und Art der Blumen wusste, konnte ich meiner Fantasie freien Lauf lassen.
Für die Mitte ging es dann rund und ein Biskuit wurde in zwei Schichten gefüllt mit einer selbst gekochten Fruchtmasse aus Mango und Maracuja und in der dritten Schicht mit Kokos-Creme und Ananas. Die Creme war köstlich mit Mascarpone und Sahne hergestellt. Der Durchmesser der Form war 25 cm.
Die Krönung der Torte hatte einen Durchmesser von 18 cm. Hier wurde es nussig mit gebrannten Mandeln wie vom Rummel. Die Biskuitböden wurden ergänzt durch zwei Mandel-Eiweißböden. Da die Torte oben so klein war, kamen nur wenige der 50 Gäste in den Genuss. Leider auch nicht das Brautpaar und so habe ich versprochen, die bald nochmal zu backen.
Alle Torten waren jeweils mit der Creme eingestrichen die ich auch innen verwendet habe. Dekoration waren Rosen und Rosenblätter kleine weiße Blümchen und Perlen in schimmerndem olivgrün. Obenauf habe ich Himbeeren dicht nebeneinander gesetzt.
Für die beiden oberen Torten habe ich meine Liebingsbackformen verwendet. Bei Cynthiabarcomikitchenware gibt es einfach perfekte Formen für Biskuit. Das Metall sorgt für eine gleichmäßige Hitzeverteilung und der Boden geht ohne „Hügel“ nach oben. So gebacken lässt sich der Biskuit auch problemlos durch den losen Boden herausnehmen und einfach durchschneiden. Und das die Form sich so einfach reinigen lässt ist auch ein großer Vorteil. Das mir die beiden herausnehmbaren Böden fast noch das Leben die Torte gerettet, haben liest du weiter unten bei den positiven Dingen.
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Ich schreibe dir hier die Rezepte im Original auf. So richtig interessant wird es erst, wenn ich dir in den zwei Punkten „Plus“ und „Minus“ schreibe, was alles schief gehen kann. Also Backen ist nicht gleich Hochzeits-Festtagstorte, oh No! Das soll dich nicht entmutigen, im Gegenteil. Vielleicht hilft es dir auch mal den Mut zu einer so großen festlichen Torte zu haben. Denn das Lob des Brautpaares und aller Gäste ist der schönste Lohn.
Positives
Die Brownie-Torte war ein kompakter, unkomplizierter Unterbau, der sicher auch rund möglich ist. Den Boden habe ich 4 Wochen vorher gebacken und auf dem Backpapier gelassen. So wurde er eingefroren und am Ereignistag nur noch gefüllt.
Auf den leichten Metallböden aus den Biskuitformen kannst du die Torte mit entsprechendem Tortenring easy zusammenbauen. Die Metallböden bleiben unter der Torte auch beim Zusammenbauen. Sie stören überhaupt nicht, werden durch die Creme kaschiert und sorgen für problemlosen Versetzen und Stapeln. Torte wird ja nicht mit einem harten Messer geschnitten und so passiert den Metallböden auch nichts! Bevor du die jeweilige Etage beginnst, kannst du auf der unteren Torte mit den Metallböden als Schablone auch genau markieren wo die nächste Torte mittig sitzt.
Gut war auch die Entscheidung die Torten mit Scheiben und eingelassenen Plastikröhrchen zu fixieren. Die Palette zum Absetzen der oben Torte hatte dadurch einen guten „Schlupf“ und durch den markierten Kreis ging das ziemlich einfach, einfacher als ich vorher dachte. Ich verlinke dir das Produkt unten noch am Ende des Beitrages.
Negatives
Das Rezept für den Brownie-Boden hatte ich verdoppelt, auch die dafür angegebene Creme. Das war für die Größe zu wenig, die Menge der Creme müsstest du verdreifachen. Bei mir fehlten also innen zwei Schichten auf denen es nur Früchte gab. Aber das hat natürlich keiner gemerkt ;)
Die im Originalrezept der Nusstorte angegebenen Eiweißböden habe ich aus Zeitgründen in einer Form gebacken und dann durchgeschnitten. Großer Fehler, denn sie haben sich beim stapeln dann durch die offene Oberfläche mit der Creme irgendwie „aufgelöst“! Horror sage ich dir! Also schön brav einzeln backen!
Unbedingt zwischendurch kühlen! Das müsste ich eigentlich sehr groß schreiben! Plane mehr Zeit ein und mach das ganz entspannt mir Pausen zum Kühlen zwischendurch. Sonst bekommst du Panik wenn alles verrutscht.
Irgendwo hatte ich mal gehört, man sollte die obere Biskuitschicht beim Stapeln nach unten nehmen, damit die Torte oben schön glatt ist. Das ist sicher richtig, mache aber nicht meinen Fehler und drehe den Boden auch noch um, so dass die Außenhaut des Kuchens unten liegt! Nie! versprich mir das! Die ist nämlich weich und karamellisiert und durch die Feuchtigkeit beim Füllen wird sie noch weicher und k l e b t !!! auf der Unterlage. Das habe ich allerdings erst festgestellt, als ich die fertige 15 cm hohe Torte versetzen wollte und sie keinen Millimeter rückte, bzw. in die Knie ging. Da hatte der Gedanke das etwas schief gehen könnte plötzlich seinen Sinn! Erst dann kam mir die Idee mit den Metallböden aus der Biskuitform und das hat mich gerettet!
Rezepte für eine 3 stöckige Hochzeitstorte mit Schokolade, Frucht und Nuss
Und falls meine Hochzeitstorte auch deine sein soll, kommen hier noch die Rezepte. Für die ganze Herstellung plane 2 Tage ein. Zuerst Böden backen und Fruchfüllungen kochen, Nüsse vorbereiten. Am zweiten Tag Cremes fertigen und gleich Stück für Stück füllen. Unbedingt Platz für Kühlmöglichkeiten schaffen! Was ich dir hier so beschrieben habe sind keine Profitipps. Von Laie zu Laie wollte ich zeigen was passiert und wie du dir helfen kannst.
Obere Etage
Vanille-Mandelcreme-Torte
(Rezept von daskochrezept.de)
FÜR DIE BÖDEN
220 g Zucker
5 Eiweiß
175 g Mandeln (gemahlen)
50 g Mehl
50 g Butter
3 Eier
50 ml Amaretto
FÜR VANILLECREME & DEKOR
750 ml Milch
2 Pck. Vanillepuddingpulver
100 g Zucker
300 g Butter
300 g Mandeln (gebrannt)
100 g Mandeln (geröstet)
Mitte
Mango-Maracuja-Exotik
(Grundrezept von der Seite eat.de)
Für den Biskuitboden:
4 Eier
Prise Salz
120 gFeinzucker
1 PäckchenVanillezucker
80 gMehl
25 gSpeisestärke
2 TLBackpulver
Für die Fruchteinlage:
1 Mango (á 550-600 g ungeputzt)
3 Maracujas
250 mlMaracujasaft
25 gSpeisestärke
Zuerst den Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Ränder der Formen nicht einfetten!
Danach die Eier sauber trennen und das Eiweiß mit einer Prise Salz schaumig schlagen. Den Zucker einrieseln lassen und weiter aufschlagen, bis ein schnittfester Eischnee entsteht. In einer weiteren Schüssel das Eigelb mit Vanillezucker schaumig schlagen und die Hälfte des Eischnees unterheben. Nun Mehl, Speisestärke und Backpulver dazusieben und ebenfalls behutsam unterrühren. Den restlichen Eischnee unter den Teig heben.
Zuletzt den Teig in die Springform füllen, auf mittlerer Schiene ca. 35 Minuten backen und langsam in der Form abkühlen lassen.
Mango schälen, vom Kern befreien und in Würfel schneiden. Die Maracujas halbieren und dann das Fruchtfleisch mit einem Löffel auskratzen. Dann 4 Esslöffel vom Maracujasaft mit der Speisestärke klümpchenfrei verrühren und beiseitestellen.
Die Mangostücke, das Maracujafruchtfleisch und den restlichen Maracujasaft in einem Topf zum Kochen bringen und ca. 6 Minuten köcheln lassen. Dabei gelegentlich umrühren. Anschließend die angerührte Speisestärke dazugeben und unter Rühren weiter köcheln lassen, bis die Masse eindickt. Diese dann vollständig abkühlen lassen.Das geht auch schon einen Tag vorher.
Mascarpone mit Sahne, Sahnesteif und Puderzucker steif schlagen. Den Joghurt mit Vanillepaste (ich habe das Mark einer Schote ausgekratzt) und Zitronenabrieb verrühren und unter die Mascarpone-Creme heben. Von der Creme 1/3 zum Bestreichen beiseite stellen. 4 EL davon mit 3 EL fein gemahlenen Kokosflocken (das machst du selbst!) verrühren.
Anschließend den abgekühlten Biskuitboden mit einem Messer vom Springformrand lösen und in vier gleich hohe Böden teilen. Um den unteren Boden einen Tortenring stellen und den äußeren Rand 2 cm dick mit Creme bedecken, in der Mitte Fruchtpüree einfüllen. Mit dem zweiten Boden bedecken und hier genauso verfahren. Den dritten Boden auflegen. Den Rand 2 cm dick mit der Kokos-Mascarponecreme bestreichen und die Ananas-Konfitüre in die Mitte füllen. Den letzten Boden auflegen und die Torte mit der restlichen Mascarpone-Creme einstreichen.
Unten
Brownie-torte mit Chai Latte Buttercreme und Preiselbeeren
(Rezept aus dem Buch „Stelzendorfer Tortenzauber“)
Schokoladenböden:
300 g Zucker
400 g Mehl
15 g Natron
1 gestrichenen TL Backpulver
550 ml Wasser, Zimmertermperatur
6 Eier Gr. M
250 g flüssige Butter
160 g Kakao
Buttercreme:
500 ml Milch
5 TL Chai Latte Pulver
1 Pk. Puddingpulver Vanille
300 g Butter
Cranberry-Soße (ich habe Wildpreiselbeeren aus dem Glas verwendet)
300 g Cranberry TK oder frisch
60 ml Orangensaft
150 ml Wasser
50 ml Rotwein
100 g brauner Zucker
Drip (wenn doe Torte allein steht):
200 g Schokolade, halbbitter
100 ml süße Sahne
Zucker, Mehl, Natron und Backpulver vermischen und mit dem Wasser vermengen. Unter Rühren erst mit den Eiern, dann mit der Butter einen cremigen Teig herstellen. Den Kakao durch ein Sieb dazu geben und alles gut aufschlagen.
Zwei Backbleche mit Papier belegen, den cremigen Teig darauf verteilen und glatt streichen. Im vorgeheizten Backofen auf der mittleren und unteren Schiene bei 180 °C Ober-Unterhitze für 30 Minuten backen. Die Stäbchenprobe machen. Den Teig vollständig auskühlen lassen und mit einem Ring von 18 cm Durchmesser 6 Böden ausstechen.
Für die Buttercreme den Pudding kochen und abkühlen lassen.Dabei die Oberfläche mit etwas Zucker bestreuen und einer Klarsichtfolie abdecken, damit sich keine Haut bildet. Die weiche Butter unter ständigem Rühren portionsweise unter den Pudding schlagen. Die Buttercreme bis zur Weiterverarbeitung kühl stellen, aber nicht zu fest werden lassen.
Die Cranberry auf einem Sieb auftauen, den entstehenden Saft auffangen und mit Wasser bis zu den 150 ml auffüllen. Frische Früchte mit allen Zutaten in einem Topf 30 Minuten köcheln lassen. Die Soße vollständig abkühlen lassen.
Optional: Die Schokolade in einem Topf bei sehr wenig Hitze in der Sahne schmelzen. Gut verrühren, etwas abkühlen lassen.
Auf einer geeigneten Unterlage mit einem Schokoladenboden beginnen und etwa 1cm Buttercreme bis zum Rand aufstreichen. In der Mitte 3-4 EL Cranberry-Soße verteilen. Den zweiten Boden auflegen und weiter so verfahren, bis der letzte Boden aufgelegt ist. Die zwischen den Böden herausgedrückte Creme rundherum verstreichen. Wenn die Torte zu weich wird zwischendurch kühlen. Die Oberseite der Torte mit Creme bestreichen und die Torte rundherum nochmals glatt streichen.
Optional: Drip langsam über den Rand gießen, so dass die Schokolade unregelmäßig an der Seite der Torte herunter läuft. Mit dem Rest der Buttercreme verzieren und mit Früchten je nach Saison belegen.
Kommentare
Aber hüte dich, dahingehend etwas zu sagen, sonst ist die Schwiegermami tödlich beleidigt, denn "sie meint es ja nur gut"!
Brautpaare gibt es ja solche und solche. Und auch das Verhältnis zur Schwiegermutter soll in einigen Fällen auch ganz unkompliziert sein. Wer da schlechte Erfahrungen gemacht hat sieht das eben völlig anders. Das tut mir jetzt richtig leid.