Saisonal schmeckt besser: Süß-scharfe Tomatenmarmelade mit Papaya, Limette und Tonkabohne
Vor einiger Zeit habe ich Anna aus Erfurt in ihrer Firma Dachgemüse auf der Stadtfarm besucht. Bei einem Tomatenseminar mit Verkostung wollte ich mir die Frage beantworten lassen, warum meine Tomaten in diesem Jahr nicht reif werden wollen. Und ich wollte neue Sorten entdecken. Ich bin nicht so die Freundin vom „Harzfeuer“. Das war die Allerweltstomate, die in der DDR alle angebaut haben und es zum Teil auch heute noch tun. Die ist ertragreich und handlich. Ich stehe mehr auf echt viel Geschmack, alte Sorten in wilden Farben und gern richtig große Fleischtomaten.
Bei Anja haben wir gestaunt, verkostet, bewertet und eine Lieblingstomate gekürt. Das war unterhaltsam und meine Fragen bekam ich auch beantwortet. Zum einen ist die Reife der Tomaten dieses Jahr 4 Wochen zurück, da wir eine lange Zeit zu kalte Nächte hatten. Dann habe ich noch gelernt, dass Tomaten nicht unbedingt ein Dach über dem Kopf brauchen, denn die Braunfäule kommt nicht vom Regen von oben, sondern aus der Erde. Da kann man Gegensteuern mit einem Mulchmaterial z.B. mit Heu und man sollte die unteren Blätter immer entfernen. Nächste Erkenntnis zu einer Tomate, die mit Blütenendfäule ärgerte. Wenn es heißt Phosphatmangel ist die Ursache, kann es auch ein Stickstoffüberschuss sein, also Überdüngung.
Wirklich viel Wissenswertes und Interessantes, auch zu den vielen seltenen und alten Sorten, die Anja und ihre Mitstreiterinnen anbauen, gab es zu sehen. Und der Gemüseanbau auf alten, ungenutzen Stadtflächen ist schon für sich ein super Projekt. Die Menschen vom Dachgemüse haben sich viel vorgenommen: Erhalt und Verbreitung alter Sorten, Reduzierung der Umweltauswirkungen des Gemüseanbaus, Bewusstsein schaffen für regionales und saisonales Gemüse und gesündere, wertvollere Lebensmittel anbauen. Auf der Stadtfarm kannst du dir jede Woche eine sortierte Gemüsekiste abholen, immer überschüssiges Gemüse kaufen. Ich habe mir auf alle Fälle notiert, meine Tomatenpflanzen im nächsten Jahr dort zu kaufen.
Wie hältst du das so? Garten für die rundum Selbstversorgung oder Rasen, Blumen und Kräuter? Ich bin eher Team Entspannung und neben 4 kleinen Obstbäumen gibt es Kräuter, Blumen und eben Tomaten. Drück mir die Daumen, dass ich noch vor dem Frost ein paar Reife abnehmen kann 😂
Ja, warum liest du heute hier. Um zu sehen, was es alles an saisonalen Gemüsen und Obst im Sommer gibt. Meine bloggenden Mitstreiter:innen haben da ganze Arbeit geleistet und du findest am Ende des Beitrages eine Liste was gerade saisonale gekocht wird. Das für mich die Tomaten im Sommer im Mittelpunkt stehen, konntest du dir schon denken. Wie bei mir werden die erst ewig nicht reif und dann kommt der Moment, wo man so viele hat, dass man nicht weiß, was man damit machen soll. Hier im Blog findest du viele Rezepte mit dem Stichwort TOMATE und heute kommt noch eines dazu. Das Rezept für eine Tomatenmarmelade mit Papaya, da ich zu Tomate sehr gern süße oder saure Früchte kombiniere.
Diese Marmelade schmeckt einfach so auf dem Brot, wenn es mal neben süß auch scharf sein kann, pimmt dein Käsebrot mächtig auf, gibt deinem Tomatensalat oder der Soße einen ganz anderen drive und schmeckt auch super auf gegrilltem Fleisch oder Gemüse. Ein Multitalent also!
Tomatenmarmelde mit Papaya, Limette,Chili und Tonkabohne
ca. 1k Tomaten, Fleischtomaten, vollreif
1 große Papaya, ca. 800 g
2 Keffirlimettenblätter, gern auch frisch
2 Bio Limetten
1/2 Tonkabohne
1 TL Chiliflocken, alternativ frische Chili
500 g Bio-Gelierzucker 2:1
Die Tomaten am Stielansatz kreuzweise einschneiden und in einem Topf mit kochendem Wasser etwa 2 Minuten blanchieren. Aus dem Wasser nehmen und sofort kalt abschrecken. Dann häuten, halbieren, den Stielansatz entfernen, entkernen und in Würfel schneiden.
Die Papaya schälen, halbieren, von den Kernen befreien und ebenfalls würfeln. Zusammen mit den Tomaten und in einen Topf geben. Dazu kommen der Abrieb einer Limette und der Saft beider Limetten sowie Limettenblätter und Chili. Jetzt den Gelierzucker untermischen und alles etwa 1 Stunde Saft ziehen lassen.
Die Mischung aufkochen, die Temperatur reduzieren und nach Anweisung für den Gelierzucker 3-5 Minuten sprudelnd kochen lassen. Vom Feuer nehmen, die Tonkabohne fein reiben und dazugeben. Die heiße Marmelade in ausgekochte Gläser füllen und fest verschließen.
Weitere köstliche Rezepte für die Sommerküche:
Kommentare
Für deine Tomatenmarmelade muss ich also auf das nächste Jahr setzen.
Vielen Dank und viele Grüße
Simone
VG
Claudia
Viele Grüße Sylvia
Liebe Grüße aus dem Lebkuchennest