Saisonal schmeckt besser: Frühlingshafter Kartoffelsalat mit knackigem Gemüse und Bärlauchdressing

Frühling in der Küche, endlich! Die letzten Zutaten für Schmorgerichte aus dem TK sind verkocht und Geschichte. Das Küchenfenster steht weit auf und gern darf der Kater dort sitzen und seine Gang draußen beobachten. Ab und an hebt er den Kopf und schnüffeln ein bisschen in der Gegend herum. Ob er jetzt meine Küchendüfte hervorragend findet oder der Kater der anderen Hood vorbeischleicht, das bleibt ein Rätsel. Ich liebe es, wenn die Barthärchen dann so im Wind wehen und die Sonne durch die zarten Ohren scheint. Hat er genug geschaut und beobachtet, gibt er seiner Müdigkeit nach und döst mit geschlossenen Augen vor sich hin. 

Von draußen kommen mit der milden, frischen Luft die Geräusche der Straße. Ab und an ein Auto, ist es gerade Feierabendzeit ein paar mehr. Die Mädels von Gegenüber im Spiel vertieft mal Anfeuerungsrufe für was auch immer mal lautes Lachen und selten mal ein paar laute Tränen. Vielleicht wenn sie die Kleinste mal wieder beim Herumtollen abgehängt haben. Wenn der Nachbar vor der Tür einparkt, stecke ich schnell mal den Kopf aus dem Fenster für ein kleines Update zu Wetter, Gemütszustand, Gesundheit und unwichtige Neuigkeiten. Das geht aber nur, wenn nicht gerade etwas anbrennen könnte.

Während ich so vor mich hinschnippele gibt es je nach Laune und Tageszeit ein Glas Wein, einen netten Film aus dem Tablett an der Wand, laute italienische Opernarien, House zum rumwippen oder Rammstein zum mitsingen und im Takt schneiden, oder ein Glas Wasser und die Nachrichten. Ist das Essen fertig, wird die Musik beim Aufräumen noch mal etwas lauter gedreht, dann alles nett angerichtet, der Kater von der Fensterbank vertrieben, falls er nicht mehr fest schläft und zur Mahlzeit gerufen. Was gibts? Heute haben wir einen frühlingshaften Kartoffelsalat, für den ich meine ganzen Frühlingsgefühl mal vorübergehend in einem Bärlauchdressing verrührt habe.

Kartoffelsalatrezepte kann man ja eigentlich nie genug haben. Oder was meinst du? Der Thüringer, oder nennen wir es lieber der "hauseigene", wird mit saurer Sahne, Gewürzgurken, Eiern und Äpfeln zubereitet. Die Variante für den gebratenen Fisch punktet mit Radieschen, Kresse und einem Dressing mit Meerrettich. Hier gab es mal eine spezielle Charge für den Herbst, da kannst du ja in 5 Monaten nochmal reinschauen. Einen für den Sommer, ganz fein mit Roastbeef und Kapern, gibt s auch. Und es gibt auch einen Bratkartoffelsalat! Dann war es jetzt also höchste Zeit für die Frühlingsedition.

Ich wünsche dir noch schöne Frühlingsgtage und genieß die Zeit des Erwachens in der Natur und in uns. Suchst du noch mehr Inspirationen für diese Saison? Schau einfach bei den anderen Blogger:Innen nach besten Rezepten für Frühlingslaune. Die Verlinkungen kommen am Ende des Beitrages.

Der Kartoffelsalat mit Spargel, Bärlauch und viel Frühling

Möglichst kleine Kartoffeln, die ersten der neuen Ernte, kommen erst einmal ins Wasser und werden gereinigt. Dann mit der Schale in Salzwasser bissfest gekocht. Wasser abgießen und ausdunsten lassen. Solange sie noch lauwarm sind werden sie geschält. Das alles kannst du auch schon am Vortag erledigen.

Weitere Zutaten sind knackige Radiesschen, ein-zwei Hände voll junger Blattspinat, 1 genussreife Avocado, rote Zwiebeln und Kresse. Das alles schneidest du, bzw. bereitest es so vor wie du es mundgerecht verwenden kannst.

Spargel war es hier 1:1 grüner und weißer Spargel. Den putzt du und schneidest ihn in ca. 3 cm lange Stücke, die Spargelköpfe legst du beiseite. In einer Pfanne machst du etwas Olivenöl warm, wendest den Spargel darin und fängst an ihn zu braten. Bevor er braun wird gibst du etwas Wasser dazu, sodass er gerade zur Hälfte bedeckt ist. Jetzt wird etwas gesalzen, der Spargel ab und an gewendet, solange gekocht bis das Wasser verdunstet ist und der Spargel vom verbliebenen Olivenöl schön umschmeichelt. Kurz vor Ende der Garzeit kommen die Spargelköpfe dazu. Da sollte er genau bissfest und knackig sein und sein Aroma wurde erhalten. Den lässt du etwas abkühlen.

Eine Handvoll Bärlauch, vorzugsweise selbst gesucht, befreist du von eventuellem Beifang, wäschst die Blätter gut ab und trocknest sie mit einem Küchenkrepp oder der Salatschleuder.

Ich kann Bärlauch übrigens inzwischen im Garten bei mir pflücken. Vor einigen Jahren habe ich 2-3 Pflanzen eingesetzt und nach einiger Zeit der Entwicklung bedeckt er jetzt etwa 30 cm Fläche mit Tendenz nach oben, bzw. in die Breite ;)

Den Bärlauch gibst du mit etwas neutralem Öl in den Blender bzw. Blitzhacker und erhältst eine dicke, grüne Flüssigkeit. So kannst du ihn im Kühlschrank noch ca. eine Woche für andere Verwendungen aufheben. Etwa 3 EL davon verwendest du für das Dressing des Kartoffelsalates. Es kommen Salz, weißer Pfeffer, 1 TL Senf, 1 TL Zucker  und 2 EL Holundergelee (Eigenproduktion) dazu und es wird kräftig geschüttelt. Eigentlich mache ich an Kartoffelsalat kaum Säure. Der Bärlauch und der Spargel vertragen die aber gut und machen den Salat frühlingsfrisch. Dafür verwende ich hier ein paar Spritzer Zitrone und auch etwas Abrieb.

Was bleibt dir noch zu tun: Die Kartoffeln in kleine Viertel schneiden und gut mit dem Dressing durchziehen lassen. In der Zeit könntest du auch Eier wachsweich kochen, die passen nicht nur wegen des Farbkonstrastes sehr gut zum Salat. Dann kommt alles andere vorbereitete Gemüse dazu und es wird gemischt. Gib dem Salat noch ein Stündchen um sich zu entfalten und dann Guten Appetit.

Und hier gehts los zu vielen anderen, sehr leckeren Rezepten für Frühling auf dem Teller:

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