All we need is Peace: Es gibt ukrainische Haluschky mit Smetana und Röstzwiebeln
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Meine Freundin erfuhr erst mit 57 Jahren davon, das sie einen „russischen“ Vater hat. Dass Einzige, was ihr die Mutter mitgeben konnte, war ein Foto und ein Vorname. Eine Suche war damit sinnlos, aber sie lies nichts unversucht. Silke Satjukow, Professor für Romanistik an der Uni Leipzig und Autorin eines Buches über Besatzungskinder, wurde eingeschaltet und der Fall in Russland über Fernsehen und Radio verbreitet. Eine Verwandte wird sich später erinnern, in einer der beliebten Sendungen davon gehört zu haben, „Heidi sucht ihren Vater". Leider ohne Ergebnis. Sie gibt auf und suchte nicht weiter, die Mutter starb inzwischen.
Heidis Mann ist Amerikaner und durch ihn macht sie 2018 einen DNATest über My Heritage. Das Ergebnis brachte 50 % ukrainisch-russische Abstammung. Ein Jahr danach schrieb ihr eine junge Ukrainerin aus Berlin, das sie ebenfalls diesen Test gemacht hat und ihre Cousine 3. Grades ist. Ihr schickt meine Freundin das Foto des Vaters. Die Berliner Cousine rief bei Verwandten in St. Petersburg an und dort erkannte man den Vater. Heidi erfährt also 2019 erstmals einen Nachnahmen und das er Ukrainer war. Aber leider wusste keiner in der ukrainischen Familie, was aus ihm geworden war.
Über Facebook sucht die Berliner Cousine in ihrem Umfeld nach weiteren Verwandten. Eine Schwester des Vaters lebt in den USA und deren Tochter wiederum wusste, dass der Vater geheiratet hatte und eine Tochter hat. Von ihr hatte sie eine Telefonnummer und sie wurde angerufen. Olga hörte zu und war zuerst schockiert, musste dann lachen und meinte, sie hätte sich schon immer Geschwister gewünscht.
Olga (rechts) und Heidi schrieben sich per Mail und tauschten ihre Geschichte aus. Sie waren sehr erstaunt über ihre gemeinsamen Interessen. Fotos belegten die Ähnlichkeit der beiden. Anfang 2020 war Olga mit ihrem Mann in Weimar. Nach dem herzlichen Treffen schreiben sich die Halbschwestern täglich und planen ein Wiedersehen. Durch Corona war das zunächst unmöglich. Jetzt steht der Krieg in der Ukraine im Fokus ihres täglichen Austauschs. Vor allem geht es darum, wie die Verwandten in Mariupol und Mikolajiw das alles hoffentlich überleben.
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Putin, der Aggressor im schicken Anzug. Er ist seit dem 7. Mai 2000, mit Unterbrechung von 2008 bis 2012, Präsident der Russischen Föderation. Der erste Krieg unter der Führung Wladimir Putins begann 1999 – kurz vor seiner ersten Amtszeit als Präsident. Es ging um Tschetschenien und damals nannte er das eine ‚Antiterroroperation`. Städte und Dörfer wurden gnadenlos vernichtet, Menschen rücksichtslos getötet. Offiziell zehn Jahre dauerte dieser Krieg im eigenen Land. Die Zahl der Opfer wird auf 80000 geschätzt.
Den ersten Krieg außerhalb der Landesgrenzen führte er 2008 in Georgien. Südossetien hatte sich Anfang der 90er Jahre von Georgien abgespalten. Es grenzt an Russland. In der Nacht zum 7. August 2008 ließ Georgiens Präsident Micheil Saakaschwili das Feuer auf Südossetien eröffnen. Daraufhin marschierten russische Truppen in Georgien ein, sie stoppten erst kurz vor der Hauptstadt Tiflis.
Als im Winter 2013/2014 Ukrainer den Sturz des moskautreuen und korrupten Präsidenten Viktor Yanukowitsch und eine Annäherung an die EU forderten, begann Putins Krieg in der Ukraine. Mit einem fingierten Referendum verleibt sich die Russische Föderation am 16. März die Krim ein. Keiner bietet ihm die Stirn. Das verschieben von Grenzen zu seinen Gunsten, ständige Provokationen in ehemaligen Sowjetrepubliken, Putin lässt man gewähren.
Am 24. Februar 2022 kündigte er den Beginn einer „Spezialoperation“ des Militärs gegen die Ukraine an und begann einen völkerrechtswidrigen und verbrecherischen Angriffskrieg gegen das Land. Weltweit einsetzende Sanktionen, große Solidarität mit der Ukraine. Zum Zeitpunkt dieses Beitrages dauert der Krieg noch an und es gibt wenig Aussicht auf erfolgreiche Friedensverhandlungen. Von atomarer Bedrohung und von Chemiewaffen ist auf beiden Seiten die Rede und das macht uns allen Angst. Ich hoffe sehr, das sich Putin für das was er tut eines Tages vor einem internationalen Kriegsgericht verantworten muss.
Die Hilfe für die inzwischen fast 2 Mio. Flüchtlinge sind ein wenig Lichtblick. Doch ich sehe Menschen, die sich in Sicherheit bringen müssen, weil ohne Schuld auf sie geschossen wird. Alte, die getragen werden, Frauen mit weinenden Kindern an der Hand auf der Flucht, das geliebte Haustier dabei. Und mir tut das Herz weh und ich kann nichts tun, außer Solidarität bekunden und spenden, was geht. Eine Möglichkeit das bei einer seriösen Institution zu tun ist die "Aktion Deutschland hilft". Oder engagiere dich einfach bei Initiativen am Heimatort. In Weimar wäre das hier möglich.
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Trotz der bewegten Zeiten hat Olga Zeit und Muse gefunden und über Heidi meine Fragen zur ukrainischen Küche beantwortet. Als Rezept für euch habe ich mir Haluschky ausgesucht. Die Art der Zubereitung und Verwendung gibt es in vielen Länderküchen. Man findet die kleinen Spätzle_ähnlichen Mehlklößchen als Suppeneinlage oder mit deftigen Fleisch und Krautbeilagen, mit und ohne Kartoffel im Teig. Olgas Rezept mit Kartoffeln und Dill gab es mit der fetten, sauren Sahne Smetana und Röstzwiebeln. Der andere Teil kam als Einlage in die Gemüsesuppe. Sattmachendene, herzhafte und sehr einfache Küche.
Haluschky
(ukrainische Mehlklößchen, optional mit Kartoffel)
120 g Weizenmehl 405
2 Eier Gr. M
1 TL Salz
optional 100 g rohe Kartoffel
2 Zweige frischer Dill
optional: Zwiebelringe
etwas Mehl zum wälzen
neutrales Öl zum braten
Mehl und Salz mischen und mit den Eiern verquirlen. Gut durcharbeiten damit es keine Klümpchen gibt. Optional die Kartoffel fein reiben und einarbeiten. Mir gefällt die Zubereitung mit der Kartoffel. Den Dill klein schneiden und untermischen. Ist der Teig zu fest kannst du einen Esslöffel Milch einarbeiten.
Die Masse in kochendes Salzwasser mit einem Teelöffel abstechen. Etwa 10 Minuten köcheln lassen, wenn du Kartoffeln verwendet hast. Werden die Klößchen eine Suppeneinlage, lässt du sie in der fertigen Suppe aufkochen, bis sie oben schwimmen.
Möchtest du die Klößchen als eigene Mahlzeit essen, gibt es dazu saure Sahne, knusprige Zwiebelringe und natürlich einen grünen Blattsalat.
Kommentare
Herzliche Grüße
Susan
Und das tolle Rezept!
Liebste Grüße von Martina
lg
Lieben Gruß Sylvia
Liebe Grüße
Liebe Grüße
Caroline
Und ich schließe mich dir an, mein Herz blutet und weint bei den täglich neuen schrecklichen Bildern aus der Ukraine.
Liebe Grüße
Johanna