Saisonal und mit Italiensehnsucht gewürzt schmeckts besser: Winterliche Minestrone
Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht?
Kennst du es wohl? Dahin!
Dahin möcht‘ ich mit dir,
O mein Geliebter, ziehn.
Das hat unser Weimarer Dichter Goethe gedichtet und noch die nächsten Generationen später hat das Bestand. Mit fehlt „mein“ Italien über alle Maßen, denn zwei Jahre musste ich schon verzichten. Bist du Leser:in meines Blogs weißt du, dass es mich jedes Jahr mit Freunden nach Italien gezogen hat. Der Freundschaft, der Kultur und der Kulinarik wegen.
Wie immer wird nicht lange gejammert. Ich kann froh sein, dass ich so gut kochen kann und mir damit meinen Italienurlaub ab und zu auf den Teller zaubere. Mein heute ausgewähltes Rezept verbinden wir eigentlich mit Sommer und Sonne, aber genauso gut schmeckt es mit dem Gemüse, das uns im Winter zur Verfügung steht.
Die Minestrone gilt als eines der ältesten Gerichten der italienischen Küche und wird als erster Gang vor der eigentlichen Hauptmahlzeit serviert. Übersetzt bedeutet ihr Namen „große Suppe“ und sie zählt, entgegen meiner bisherigen Vermutung, zu den Wintersuppen in Italien.
In der Literatur findet man die Beschreibung, dass verschiedene Gemüse der Saison traditionell die wichtigsten Zutaten für eine Minestrone sind. Dazu zählen Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie, Karotten, Kartoffeln, Tomaten, Bohnen und Petersilie. Alternativ können auch noch Brokkoli, Zucchini, Spinat, Kürbis, Blumenkohl, Fenchel, Kichererbsen oder Linsen dazu gegeben werden. Von Region zu Region unterschiedlich werden noch Reis, Nudeln oder geröstetes Weißbrot hinzugegeben. Serviert wird die Suppe mit fein geriebenem Parmesan, den ich hier fürs Foto doch glatt vergessen habe.
Natürlich gibt es zahllose Varianten, die sich nach Regionen unterscheiden. In Genua wird sie ohne Speck, aber mit Auberginen, Pilzen und Pesto zubereitet. Weiter südlich, in den Abruzzen, enthält Minestrone dagegen neben Speck auch Schweinskopf und Steckrüben, Weißkohl und Linsen anstelle von Wirsing und Bohnen.
Ich gebe zu, dass meine Zubereitung mehr der Jahreszeit unterworfen ist und stets das saisonale Gemüse Verwendung findet. Aber eines ist Minestrone bei mir immer, sie ist vegetarisch. Ich mag die aromatische Brühe, die aus Zwiebeln, Knoblauch, Olivenöl und passierten Tomaten entsteht. Und Nudeln sind immer bei mir dabei.
Ich bin froh, dass ich mich für dieses Rezept entschieden habe, um die Gemüse der Saison zu zeigen. Mit einer schmachtenden Opernarie und einem Glas Rotwein war ich für kurze Zeit im Urlaub. Fahr doch einfach mal mit!
Minestrone im Winter
Olivenöl
1 große Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Dose passierte Tomaten
1 Liter Gemüsebrühe ( ich rechne p.P. 500 ml)
Frisches Gemüse:
Möhren
Sellerie
Lauch
Rosenkohl
Champignons
Grünkohl
Petersilienwurzel
Pastinake
Topinambur
… und alles was dir im Winter schmeckt und Saison hat, frisch oder als
Lagerware verfügbar!
Salz, Pfeffer, etwas Chili
Nudeln, ca. 150 g
Hier habe ich extra für euch ein paar hübsche Nudeln gebastelt. Du nimmst
was verfügbar ist.
Basilikum, oder Petersilie
Parmesan
Das Olivenöl in einem geeigneten Topf erhitzen und die klein geschnittene Knoblauchzehe und Zwiebel darin glasig anschwitzen. Die Tomaten dazu geben und mit der Brühe auffüllen. Mit Salz und Pfeffer würzen und auf kleiner Flamme köcheln lassen, damit sich alle Aromen gut entfalten können, etwa 30 Minuten.
In der Zwischenzeit putzt du das Gemüse und schneidest es in mundgerechte Stücke. Dabei sortierst du es gleich in 3-4 Garstufen. Ist der Sud genügend gekocht, gibst du das Gemüse zu, welches am längsten Kochzeit hat, meist sind das Möhren und Sellerie, auch Pastinaken, Topinambur und Petersilienwurzeln. Den Rosenkohl hatte ich hier teilwesie entblättert, die restlichen Röschen kommen jetzt schon in den Topf.
Sind die Gemüse fast gar, kommen die mit kürzerer Garzeit dazu und jetzt kommen auch die Nudeln mit in den Topf. Sonst kochst du die ja eigentlich getrennt von der Suppe, aber hier wollen wir ein bisschen Bindung mit dem Kochen der Nudeln erreichen.
Sind alle Gemüse al dente gegart ist die Suppe fertig. Du solltest nochmals abschmecken mit Salz, Pfeffer und gern einer Prise Chili. Zum Servieren leiste ich mir noch 1-2 EL Olivenöl, gerupftes Basilikum, oder Petersilie, und Parmesan. Der hat es hier irgendwie nicht mit auf den Fototeller geschafft. Dazu essen wir Ciabatta und ein Glas Rotwein sollte nicht fehlen.
Und hier gehts zu weiteren großartigen, saisonalen Rezepten. Unbedingt reinschauen bei
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Claudia
Lieben Gruß Sylvia
Ganz liebe Grüße
Marie-Louise
Liebe Grüße, Eva