Einfach frisch gebacken geniessen: Der Kärntner Reindling
Noch lange nicht Ostern, aber der gerade hinwegschmelzende Schnee verleiht den Gedanken an den Frühling Flügel. Obwohl ich für mich deftige Hefekuchen eher in den Winter verorte, gibt es doch eine ganze Menge traditionelle Rezepte, die Hefekuchen an Ostern zeigen. Das geht vom einfachen Hefebrot, dem Osterzopf, oder gebackenem Osterlämmchen, zum Aachener Poschweck, den wir schon einmal gemeinsam zum #synchronbacken gebacken haben. Guckst du hier! Ein weiteres reichhaltiges Gebäck ist der Kärntner Reindling, der mit reichlich Butter, Rum, Rosinen und Nüssen das Ende der Fastenzeit feiern soll. Den zeige ich euch jetzt zum Beginn der Fastenzeit, quasi als Ansporn und Vorfreude auf deren Ende.
Er steht schon eine Weile auf meiner todo_Liste und damit ihr schon mal vorplanen könnt, habe ich ihn für euch Probe gebacken. Darauf gestoßen bin ich bei einem Reisebericht über die Regionen Österreichs und deren Kulinarik. Die daraufhin recherchierten Rezepte waren nicht wesentlich unterschiedlich, aber ein paar Feinheiten gab es schon. Sei es mit und ohne Nüssen, mit und ohne zusätzlicher Butter oder Butterschmalz, oder mit und ohne Zucker zum ausstreuen der Form. Ich habe dann einfach das alles was ich gelesen habe in ein Rezept gepackt. Und auch wenn weniger machmal mehr ist, hat es hier wunderbar gepasst.
Viel Spaß euch beim Nachbacken und Wegnaschen. Das Rezept ist einfach und bekommt das gewisse Etwas durch die Füllung. Und am Besten schmeckt der Reindling, der seinen Namen vom Backen in einem Topf (Reine) hat, ganz frisch aus dem Ofen möglichst noch ein bisschen lauwarm. Ich habe ihn in einer Guglhupfform gebacken und hoffe auf eure Nachsicht, dass er den Namen Reindling trotzdem behalten darf. Was ich als wichtig herausgelesen habe ist, dass das Original doppelt gerollt ist. Das heißt, beim Einlegen in die Backform wird die Teigrolle selbst schneckenförmig gerollt.
Wir feiern wir damit also schon mal den Vorfrühling am Wochenende. Und mit dem Kuchen auf dem Tisch wächst die Vorfreude.
Kärntner Reindling
Teig
500 Mehl, plus Mehl für die Arbeitsfläche
100 g weiche Butter
2 Eier Gr.M -etwas Eigelb zum Bestreichen abnehmen-
50 g Puderzucker
1 Prise Salz
1 Bio Zitrone, abgeriebene Schale
1 EL Vanillezucker
2-3 EL Rum vom Rosinen Einweichen
1 Würfel Frischhefe
220 ml lauwarme Milch
Füllung
100 g Rosinen, eingeweicht
100 ml Rum
100 g Walnusskerne, nicht zu fein gehackt
100 g flüssige Butter oder Butterschmalz
-etwas abnehmen zum ausbuttern der Form-
150 g Zucker + 1 EL Zimtpulver
Alle Zutaten außer Hefe, Milch, Rum und Eier in eine Rührschüssel geben. Eine Vertiefung ins Mehl drücken und die Hefe in die Kuhle krümeln. Die lauwarme Milch darauf geben, lose mit Mehl abdecken und 15 Minuten stehen lassen bis sich Bläschen bilden. Die Zutaten verkneten und dabei Eier und Rum zugeben. Den Teig kneten bis er sich vom Rand der Schüssel löst, ggf. 1-2 EL Mehl zugeben. Den weichen Teig in eine leicht geölte große Schüssel füllen und abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich fast verdoppelt hat. Das hat bei mir 60 Minuten gedauert.
Den Teig auf die reichlich bemehlte Arbeitsfläche schütten, leicht zusammendrücken und zu einem Rechteck falten. Mit dem Rollholz auf eine Stärke von etwa 0,5 cm ausrollen. Darauf gleichmäßig bis zum äußeren Rand den Zimtzucker, die Nüsse, die Rosinen und abschließend die flüssige Butter verteilen.
Den Teig straff aufrollen, aber nicht zusammendrücken. Die Backform mit etwas Butter ausfetten und gleichmäßig mit Zucker ausstreuen. Dann die etwa 70 cm lange Teigrolle schneckenförmig in die Form legen. Das ist der eigentliche Balanceakt 😉 Du musst aufpassen, dass die Nahtstelle dabei oben ist und bei der letzten Windung unten. Luft dabei anhalten und dann wird das schon. Danach das zukünftige Prachtstück abgedeckt nochmal 15 Minuten ruhen lassen. Den Ofen auf 180°C Ober-Unterhitze vorheizen. Den Reindling mit einem dünnen Stäbchen 3-4 mal bis zum Boden Einstechen und mit dem mit Milch verquirlen Eigelb bestreichen. Den Kuchen 60 Minuten backen und in der Form abkühlen lassen, dann stürzen und mit Staubzucker bestreut servieren.
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