Bei der Kartoffelernte 2018 gehts um die Wurst

Am 12. September war es soweit und die Stunde der Wahrheit erwartetet uns in Heichelheim, zum Lesen der im Frühjahr gesteckten Kartoffeln. Was würde die Furche bringen, die ich mit der ertragssicheren Sorte Agria bestücken durfte?
Den Witz mit den dümmsten Bauern schenke ich mir, denn in diesem Jahr sah es hinsichtlich großer Exemplare für Klöße sowieso eher schlecht aus. Es wird wohl mehr Bratkartoffeln und Kartoffelsalat geben im Winter.


Kids an die Knolle Heichelheim

Der Ertrag aus meiner Reihe war, wie bei allen anderen auch, überschaubar. Aber wie immer hat diese Veranstaltung viel Spaß gemacht, die beteiligten Kinder aus Schulen und Kindergarten waren mit Übereifer bei der Sache. Der Ertrag wird verkauft und kommt den beteiligten Schulen zugute. Danke also an den Förderverein Heichelheimer Kartoffel  für die großartige Idee, die seit vielen Jahren Prominente und weniger Prominente jeden Couleurs, in der Furche zusammen bringt.



Dazu gab es eine Verkostung der in diesem Jahr angebauten Sorten und bald sollte es das Ergebnis der Abstimmung geben, welche Sorte der geschmackliche Liebling in Thüringen ist.



Ein wenig allgemeines Wissen zur Kartoffelernte 2018


Durch die anhaltende Trockenheit und Hitze wird die Kartoffelernte in Deutschland und Europa in diesem Jahr sowohl in Menge, als auch Qualität erheblich niedriger ausfallen als im Vorjahr. Davon geht der Bundesverband der Obst-, Gemüse- und Kartoffelverarbeitenden Industrie aus. Nach den vorliegenden Berichten aus den Anbauregionen erwartet man eine deutliche Ertragsminderung. Experten aus dem Kreis der Landwirtschaft und der kartoffelverarbeitenden Industrie sprechen bereits zum jetzigen Zeitpunkt von mindestens 25% Minderertrag. Knollen in Übergrößen, wie sie z.B. für die Produktion von Pommes oder Thüringer Klößen benötigt werden, sind zudem bereits jetzt auf zahlreichen Böden kaum oder gar nicht vorhanden und das resultiert aus dem extrem trockenen und heißen Sommer.
Die Kartoffelpflanze hatte auf Grund zunehmender Trockenheit und Hitzeentwicklung gewaltigen Stress und stellte das Wachstum ein. Auch eine Beregnung - sofern sie überhaupt möglich bzw. zugelassen war - nützte in dieser Situation wenig, so erfuhren wir von den Experten. Du wirst also in den nächsten Monaten nur kürzere und auch noch teurere Kartoffelstäbchen in der Tüte vorfinden, wenn du sie so kaufst. 

Ebenso haben die der großen Hitze ausgesetzten Pflanzen, bzw. die jetzt geernteten Kartoffeln einen höheren Stärkegehalt. So richtig festkochende Kartoffeln sollte es aus diese Ernte also nicht geben.
Zwar würden die Erträge in den Regionen mit schweren, das Wasser besser speichernden Böden voraussichtlich besser sein als in den leichten Sandböden im Norden Deutschlands, aber hier gibt es ein anderes Problem. Der trockene, steinharte Boden kann die Knollen bei der Ernte mit Technik beschädigen.


Kommen wir zu meiner „Furche“ im Garten: Ein großer Sack mit Erde gefüllt, den ich ich auch ab und mal gegossen habe. Aus den im Frühjahr gelegten Knollen einen Ertrag zu bekommen der mich über den Winter bringt, war nicht zu erwarten. Es war mehr Spaß an der Sache. Insgesamt brachten 9 gelegte Kartoffeln 3 Mahlzeiten und sie haben wunderbar geschmeckt, eben selbst geerntet. Und was es daraus gab, will ich euch auch verraten: Kartoffeln im Ofen gebacken und dazu verschiedenen cremigen Quark mit Kräutern, Paprika, Knoblauch oder Kümmel. Es war die neue Sorte Goldmarie und sollte sie euch begegnen, wisst ihr, die kommt aus Thüringen.

Kartoffelernte 2018