Gut gekühlt ein Genuss: Pavlova mit Johannisbeeren

Anna Pawlowna Pawlowa (1881 bis 1931) war eine der bekanntesten Meistertänzerinnen des Russischen Balletts. An die berühmte Tänzerin erinnert man sich aber noch aus einem anderen Grund, denn nach ihr hat man die berühmte Pavlova-Torte benannt. Damals machten die Köche ihren Gästen noch unsterbliche Geschenke. Der deutschstämmige Koch Herbert Sachse hat ihr im australischen Hotel Esplanade dieses Dessert gewidmet.

Ob man sich dieses sündhafte Vergnügen nun zum Nachmittagskaffee gönnt, oder zum Dessert, da kommt es auf die Größe der Portion an. Obwohl es ja schwer ist, sich bei dieser Leckerei zu bremsen, zu welchem Anlass auch immer. Mir persönlich ist bei der Pavlova wichtig, dass die Früchte einen guten, ausreichend säuerlichen Kontrast zum Baiser bilden und die Sahne nicht  gesüßt ist.

Bei diesem Rezept hier kommt noch obenauf ein Topping aus karamellisierten Mandeln, die mit Balsamico abgelöscht wurden. Diese Idee stammt aus einem Kochbuch von Trine Hahnemann, einer bekannten Köchin aus Dänemark und gab dem Ganzen noch einen besonderen Kick.

Johannisbeeren gibt es zur Zeit bei uns oft. Die eigene Ernte im Garten ist zwar schon vorüber, aber sie werden ja noch angeboten. Ich mag sie sehr, zum Kuchen oder einfach so, mit einer kleinen Spur Zucker und vielleicht etwas neutralem Joghurt.  Sie gehören zu den Früchten und Gemüsen, die ich als Kind gehasst habe und jetzt sehr mag. Sicher habt ihr da auch genügend Beispiele.

Aber fangen wir an und versüßen uns das Wochenende mit einer

Johannisbeer Pavlova

Rezept für eine dreistöckige Pavlova, 

reicht für 8 Personen

Baiser

Etwas weiche Butter zum Einfetten

6 Eiweiß

300 g Feinzucker

1/2 TL Essigessenz bzw. neutraler Essig

1 Prise Salz

Mandeln

50 g ganze Mandeln, nicht geschält

1 TL Honig

1EL Balsamico-Essig

Füllung

500 ml Schlagsahne, ungesüßt

1 kg Johannisbeeren 

Den Ofen auf 110 Grad Umluft vorheizen. Drei Kreise von etwa 17 cm Durchmesser auf Backpapier aufzeichnen und das Backpapier umdrehen. Die Kreise buttern, sodass die Baisermasse später nicht kleben bleibt.

Eiweiß mit einem Handmixer sehr steif schlagen, danach den Zucker löffelweise dazugeben und weiter mixen. Essig und Salz zugeben und das Baiser mit dem Löffel in die Kreise auf die Butterkreise streichen. Für 90 Minuten bei geschlossenem Ofen backen, danach die Tür öffnen und die Baisermasse noch 15 Minuten im Ofen lassen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.

Die Mandeln in einer Pfanne bräunen, und dann den Honig zugeben und umrühren. Mit dem Balsamico ablöschen und kurz aufkochen. Auf einen Teller geben und abkühlen lassen.

Die Sahne steif schlagen und das Obst waschen, putzen und trocknen. Ein Baiser mit einem Drittel der Schlagsahne bestreichen, darauf Obst verteilen und das nächste Baiser aufsetzen. Wieder Schlagsahne, Obst und Baiser im Wechsel aufschichten, bis die dreistöckige Pavlova steht. Gut gekühlt servieren.

Die nächste Pavlova, dass kann ich ja schon mal verraten, gibt es mit Stachelbeeren und da kommt an die Baisermasse wieder etwas Lakritz Pulver - eine großartige Variante dieser Zubereitungsart.

Dieses Rezept mit Johannisbeeren findest du auch in meinem Buch Weimarer Mundart