Der Schein trügt: Ein hoch aufgeschichteter Burger, aber fast gesund
Das ist nicht das, wonach es aussieht ! Diese Äußerung kommt im Normalfall von der ertappten Ehehälfte und deren Liebhaber, oder Liebhaberin. Kommt die Szene im Film, weiß man schon wie es ausgeht. Der gehörnte Teil der Familie greift entweder zur Pistole, geht fluchend seiner Wege in Richtung Hausbar, oder verlässt mit einem lauten Türknall die Wohnung, um sich irgendwo auszuweinen.
Jemandem die Hörner aufsetzen, schlimm genug. Aber woher kommt die Redensart eigentlich ? Diese Formulierung ist sehr alt und es gibt dazu eine Geste, bei der man den Zeigefinger und den kleinen Finger nach oben streckt und die anderen Finger nach unten beugt. Im Italienischen sagt man dann auch „Cornuto“ zu einer Person und meint, er ist ein „Gehörnter“.
Die Geste findet man aber auch schon in Darstellungen aus Pompeji. Man geht davon aus, dass sie einen Doppelphallus zeigt. Womit man andeuten möchte, dass es außer dem Mann noch einen Nebenbuhler gibt. Möglich ist aber auch, dass ein Hornvieh, nämlich der Ochse, damit symbolisiert wird: Die Frau behandelt ihren Mann wie ein kastriertes Rindvieh.
Was mich an dieser Definition stört, ist die Voraussetzung, dass der betrogene Eheteil männlich ist. Sicher geht man davon aus, dass zu solch durchtriebenen Taten nur Frauen imstande sind. Aber du und ich, wir wissen bestimmt ohne lange zu überlegen ein paar Fälle, in denen die Hörner von Frauen getragen werden mussten.
Laut Duden geht die Redensart „jemandem Hörner aufsetzen“ darauf zurück, dass kastrierten Hähnen ihre Sporen abgeschnitten und zur Kennzeichnung in den Kamm gesetzt wurden, wo sie weiter wuchsen und wie Hörner aussahen. Im deutschen Sprachraum ist die Redewendung seit dem 15. Jahrhundert belegt.
Als mein Mann mich heute in der Küche überraschte und ich den Spruch gebrauchte, hatte es aber nur damit etwas zu tun, dass der aufgeschichtete Burger keiner im üblichen Sinn war. Er bestand (fast) nur aus guten , gesunden Zutaten und wurde umgehend, in trauter Eintracht, von uns Beiden verspeist. Natürlich mit den knusprigen Pastinaken-Sticks, die die
fettigen Pommes abgelöst haben.
Zutaten
für 3 Burger
1 Süßkartoffel ca. 300 g
3 EL Haferflocken
3 EL Mehl
2 Eier Gr. M
100 g rote Linsen
Salz, Pfeffer
neutrales Öl
3 große Pastinaken
Salz
etwas neutrales Öl
1 Mini Brokkoli
1 Mozarella
200 g Joghurt mild
1 kleine Büchse Ananas
1 TL Curry
2 Putenschnitzel á 150 g
6 Blätter Chicoree
6 Scheiben mageren Speck
Salz, Pfeffer
Linsen relativ weich kochen und abkühlen lassen. Die Süßkartoffel schälen und grob reiben. Mit den Eiern, den Haferflocken und dem Mehl vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Das Öl erhitzen, aus der Masse 6 flache Buns formen und im heißen Öl goldbraun ausbraten. Warm stellen.
Die Pastinaken schälen und in Sticks schneiden, ähnlich Pommes. Im heißen Öl von allen Seiten bräunen. Auf einem Küchenkrepp entfetten und leicht salzen.
Den Brokkoli blanchieren und mit kalten Wasser abschrecken. Die Putenbrust würzen und von beiden Seiten kurz scharf anbraten, im Ofen bei 90 Grad durchziehen lassen. Den Joghurt mit Curry, Salz und Pfeffer würzen und die klein geschnittene Ananas untermischen. Den Speck in einer Pfanne ohne Fett knusprig braten.
Ein Linsen-Süßkartoffel-Bun mit dem Mozzarella, dem Chicorée, dem Brokkoli und dann der in Tranchen geschnittenen Putenbrust belegen. Darauf kommt die Curry-Ananas Soße und am Ende der Speck. Geschlossen wird mit einem zweiten Bun und etwas Kresse macht das ganze ein bisschen hübscher.
Guten Appetit, ohne Reue, denn es nicht das, wonach es aussieht 😉
P.S. vom 4. Februar 2018
Heute hatte ich Post von Regina und Peter O. aus Berlin. Sie haben den "Pseydo"Burger nachgebaut und auch für gut befunden. Danke an euch Beide für das Feedback und das schöne Foto dazu.
Heute hatte ich Post von Regina und Peter O. aus Berlin. Sie haben den "Pseydo"Burger nachgebaut und auch für gut befunden. Danke an euch Beide für das Feedback und das schöne Foto dazu.
Kommentare
Viele grüße, Kathi von küchensachen.de
Liebe Grüße
Sigrid