Sardinen in Tomate - mit Oliven, Kapern und Sardellen
Eigentlich...... so fangen keine Märchen an, sondern meistens traurige Geschichten. Aber ganz so traurig wird es nicht, keine Angst. Also eigentlich bin ich um diese Zeit immer in der Toscana, jede erste Woche im Mai, seit 17 Jahren. Im vergangenen Jahr musste ich absagen und war unendlich traurig, aber in diesem Jahr fahren wir alle gemeinsam später. Und zwar im Oktober. Herbst in der Toscana ist auch wunderschön und so haben wir noch ein bisschen Zeit, um uns darauf zu freuen.
Aber ich vermisse es doch, das Land wo die Zitronen blühen und die wunderbaren Zutaten für eine noch wunderbarere Küche wachsen. Und weil ich gerade so mit ein bisschen Wehmut denke, ich wäre ja doch gern jetzt dort, greife ich zu meinem Mittel gegen Traurigkeit wegen italienischer Abstinenz. Ich greife zu einem der schönen Kochbücher der beiden in die Jahre gekommenen Helden der italienische Landküche, Carluccio und Contaldo.
Ich habe mir mal ein Gläschen Roten aufgemacht und die Füße hochgelegt, passende Musik - heute ein paar Opernarien die ruhig etwas lauter durchs Haus schallen dürfen - und dann blättere ich mich von Antipasti über Primi, zu Secondi bis zum Dessert. Das Abendessen für den nächsten Tag ist schnell gefunden. Da das Freitag war, sollte es Fisch sein.
Das Rezept an dem Augen und Appetit hängen geblieben sind war Il Dentice di Gennaro (Gennaros Meerbrasse). Brasse würde ich nicht bekommen und da diese artverwandt mit der Dorade ist, hielt ich die für passend. Aber oftmals kommt es anders, denn mein Blick fiel als erstes auf Sardinen (zertifizierte Zucht, TK) und ich hielt diese für geeignet, mit den kräftigen Aromen mitzuhalten.
Hier nun das Rezept für euch. Es war mit einem schönen Stück frischem Landbrot und unbedingt einem guten Wein, eine neue Entdeckung für den Sommer. Ein richtig gutes, herzhaftes Terrassenessen ;), welches sich auch für die Versorgung von Gästen eignet, da man super vorbereiten kann.
Rezept für 4 Personen
4 Meerbrassenfilets á 200 gr. - hier Sardinen
Saft von 1 Zitrone
6 EL natives Olivenöl extra
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 EL Kapern
4 Sardellenfilets
200 ml. Weißwein
300 gr. Kirschtomaten, halbiert und ggf. entkernt
Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
150 gr. schwarze Oliven entsteint
1 Handvoll glatte Petersilie, gehackt
1 Prise getrockneter Oregano - hier frischer aus dem Garten
(Die Filets in eine Schüssel legen) Die Sardinen putzen und waschen, trocknen. Mit dem Zitronensaft beträufeln und 30 Minuten marinieren.
Den Ofen auf 200 Grad Ober/Unterhitze vorheizen
Das Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen. Den Knoblauch, die Kapern und die Sardellenfilets bei mittlerer Hitze 5 Minuten anschwitzen, bis sich die Sardellen aufgelöst haben. Die Hälfte des Weins zugießen, verkochen lassen, dann die Tomaten dazu geben und leicht zerdrücken. Mit Salz und Pfeffer würzen, nach weiteren 5 Minuten die Oliven untermengen und nochmals 10 Minuten garen.
Den Fisch in eine ofenfeste Form geben und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Petersilie, den restlichen Wein, die Sauce, ein wenig Olivenöl und den Oregano darüber verteilen und den Fisch mit Alufolie zudecken. Im Ofen 20 Minuten backen, nach der Hälfte der Zeit die Folie entfernen.
Den Fisch aus dem Ofen nehmen und noch eine Minute ruhen lassen. Mit einem guten Bauernbrot servieren.
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