Wir brauchen doch keine Tüten! Rettet die Kartoffelchips !

#wirrettenwaszurettenist
Als ich Schülerin war, fanden bei uns im Herbst Ernteeinsätze statt. Die ganze Schulklasse in einen Bus, auf dem Land angekommen, alle auf einen Hänger, ab aufs Feld. Jeder einen Drahtkorb und auf den Knien durch die Furchen, haben wir die Kartoffeln aus der Erde gebuddelt. Das war spaßig, für die Landwirtschaft nicht so ergiebig, aber wir als Kinder hatten eine Beziehung zu diesem Nahrungsmittel, die auch bis heute noch anhält. Den Geruch der oft feuchten Erde, die an den frischen Kartoffel klebte, kann ich mir heute noch in Erinnerung rufen.

selbst gemachte Kartoffelchips aus dem Ofen


Um so trauriger ist es, dass Kartoffeln in den Einkaufskörben heute in Zuständen landen, die oftmals an das Ausgangsprodukt nur noch schwach erinnern. Diese Tabelle habe ich für euch auf der Seite Was wir essen. Alles über Lebensmittel gefunden.


KartoffelerzeugnisBeispiele

Pommes fritesPommes frites, Backofen-Pommes-frites
TrockenspeisekartoffelnScheiben, Plätzchen, Streifen, Würfel
PüreePulver, Flocken, Granulat
Vorgeformte TeigeKroketten, Bällchen, Herzoginnenkartoffeln, Kartoffelfiguren und -herzen, Kartoffelwaffeln, Schupfnudeln
Gebratene ErzeugnisseKartoffelpuffer, Reibekuchenteig, Bratkartoffeln, Röstkartoffeln, Röstis, Plätzchen, Medaillons, Bratlinge, Röstlinge
KartoffelknödelKnödel im Kochbeutel, Knödelteig
KnabbererzeugnisseChips, Stapelchips, Sticks


Also heute mein Appell an euch. Schätzt die tolle Knolle, die uns Sattmacher und Lieferant von Vitaminen ist. Sie ist so aus der Mode gekommen, vor lauter Pasta und Risotto, aber damit tut man ihr Unrecht. Nehmt sie in die Hand, wenn sie auf dem Markt gekauft sind, riecht einmal an der noch anhaftenden Krume. Das ist Natur. Und verarbeitet sie so, dass von den unbezahlbaren Inhalten so viel wie möglich bleibt. Aus der Quelle www.gesundheit.de hier eine Übersicht der Inhaltsstoffe:

Kartoffeln bestehen zu 77% aus Wasser und sind daher für eine bewusste Ernährung besonders geeignet - jedoch nur, wenn sie mit wenig Fett zubereitet werden. Ihr Stärkegehalt sowie ihr beachtlicher Gehalt an Mineralstoffen und Vitaminen machen sie zu einem kalorienarmen Nährstofflieferanten, der es in sich hat.


  • Kohlenhydrate (ca. 16 %) Kartoffeln bestehen aus ca. 16 % Kohlehydraten in Form von Stärke. Erst durch Erhitzen wird die rohe Kartoffelstärke für den menschlichen Organismus verdaulich gemacht.
  • Eiweiß (ca. 2%) Eiweiß ist in Kartoffeln nur in recht geringer Menge vorhanden. Jedoch ist ihr Gehalt an essenziellen, d.h. lebensnotwendigen Aminosäuren so hochwertig, dass Kartoffeln von allen pflanzlichen Eiweißlieferanten über den höchsten Anteil an verwertbarem Eiweiß verfügen.
  • Mineralstoffe (ca. 1%) Kartoffeln enthalten wertvolle Mineralien und Spurenelemente wie Magnesium, KaliumKalzium, Phosphor und Eisen. Der Körper kann diese nicht selbst herstellen, benötigt sie jedoch für Zellenaufbau und zahlreiche Stoffwechselreaktionen.
  • Ballaststoffe (ca. 0,7 - 1,7%) Ballaststoffe erzeugen einen lang anhaltenden Sättigungseffekt, da sie vom Magen und Darm nur langsam verdaut werden können. Zudem regen sie das Verdauungssystem an, besonders, wenn man Kartoffeln ungeschält zubereitet.
  • Fett (ca. 0,1%) Fett ist in Kartoffeln nur in Spuren vorhanden.
  • Vitamine Kartoffeln sind besonderes reich an Vitamin C sowie B1 und B2, Niacin, Pantothensäure und B 6. Vitamine regulieren den Stoffwechsel im Körper und dienen zur Stärkung des Immunsystems, zudem sind sie wichtig für Haut, Haare und Nägel.
selbst gemachte Kartoffelchips aus dem Ofen

Meine Mitretter zeigen euch sehr viele Beispiele (Link am Ende dieses Beitrages), was man wie aus Kartoffel selbst herstellen kann. Schonende Zubereitung und sicher in fast jedem Fall auch preiswerter, als Fertig- oder Halbfertigprodukte zu kaufen.

Und ihr fragt euch sicher, was ich aus der großen Vielfalt der Kartoffelprodukte herausgesucht habe. Ich habe mich der Zubereitung von Kartoffelchips verschrieben. Nicht unbedingt als wichtig für unsere Ernährung zu bezeichnen, aber ich kenne Niemanden, der sie nicht ab und an mal knabbert. Warum also nicht den Spaßfaktor mitnehmen und sie selbst machen.

selbst gemachte Kartoffelchips aus dem Ofen


Zwei Möglichkeiten gibt es. Sie haben auf alle Fälle gemeinsam, dass ich die Kartoffeln mit der Schale verarbeite. Da sitzen bekanntlich die meisten Vitamine und so haben wir sie nicht gleich weggeschält. Überhaupt schäle ich Kartoffeln bei der Zubereitung nur sehr selten.

Fangen wir mit der "ganz ohne Fett Variante" an. Die Kartoffel waschen und abtrocknen. Ich schneide sie mit der Maschine (Allesschneider) 3mm dick. Sie werden auf das Gitter des Backofens gelegt und bei 130 Grad Umluft "getrocknet" bis sie auch goldbraun sind. Eine Zeit kann man schlecht dafür angeben da es daran liegt, wie feucht die Kartoffeln noch sind, auf alle Fälle mindestens 45 Minuten. Aus dem Oben nehmen und mit etwas Paprika und Salz würzen und genießen. Hinweis: Du brauchst gute Zähne, weil sie sind fest. Und du solltest sie aus den Ofen heraus verzehren, am nächsten Tag sind sie zäh. Für den der fettfrei möchte also eine Alternative, aber ich gestehe, keine soooo tolle ;)

selbst gemachte fettfreie Kartoffelchips aus dem Ofen


Kommen wir zu meinem Favorit, der Zubereitung mit sehr wenig Fett. Nicht frittieren, sondern auch im Backofen. Die ersten Schritte inklusive schneiden, siehe oben. Dann auf ein Backpapier aus das Backblech legen. Mit Öl sparsam einpinseln und etwas salzen. Bei 180 Grad Umluft für 25 Minuten goldbraun werden lassen. 

selbst gemachte Kartoffelchips aus dem Ofen


Knackig, knusprig und sie haben noch einen Vorteil. Du kannst jede Geschmacksrichtung für dich ausprobieren von Pimentón de la vera (Pulver aus geräuchertem Paprika), über Majoran und Rosmarin bis Vanille. Feine Geschichte und da man Kartoffeln ja immer im Haus hat, ist auch eine spontane Zubereitung möglich, wie das so einem aufkeimenden Heißhunger nur zuträglich ist !





Hier wie versprochen der Überblick über die Beiträge meiner Mit-Retter und damit ein umfangreicher Einblick in die Welt der Kartoffelgerichte:

Barbaras Spielwiese - Kartoffelpuffer 

Feinschmeckerle.de - Kartoffelgratin 

giftigeblonde - Erdäpfel-Speck Rösti

kebo homing - Kartoffelblattlen

Küchenliebelei - Kartoffelpuffer

Cuisine Violette - Kartoffelstampf

Sakriköstlich - Country Potatoes

magentratzerl - Ofenkartoffeln

Food for Angels and Devils - Kartoffelknödel 

lecker macht laune - Smashed Potatoes 

Kochen mit Herzchen - einfache Kartoffelsuppe

Aus meinem Kochtopf - Kartoffelauflauf

Prostmahlzeit - Erdäpfelknödel

Genial lecker - Kartoffelsalat 

Jankes*Soulfood - Kroketten

Friederike vom Fliederbaum - Erdäpfelstrudel


Kleine Chaosküche - Kartoffelwaffeln

widmatt- aus meiner Schweizer Küche Ofenrösti mit Rüebli

Anna Antonia - Bratkartoffeln 

Paprika meets Kardamom - Kartoffelgratin

Ingrid von "auchwas" -  Spitzbube

German Abendbrot - Kartoffelpürree 

multikulinarisches - Schupfnudeln 

Das Mädel vom Land - Erdäpfel-Krapferl


Sandra von from-snuggs-kitchen - Kartoffelpuffer im Waffeleisen

Sabine von Bonjour Alsace - Kartoffelauflauf

LanisLeckerEcke - Schupfnudeln

Meins! Mit Liebe selbstgemacht - Kartoffelmuffins

Dynamite Cakes - Kartoffelkekse 

Verboten gut !- Grumbeer ~ Stupperte



Kommentare

Aus meinem Kochtopf hat gesagt…
Ich nehm sofort eine Tüte voll davon, Petra.
Mach mir bitte welche mit dem Pimentón de la vera.
Ich such mir derweil einen Film aus.

Mit leckerem Gruß, Peter
Anonym hat gesagt…
Kartoffelchips und Rotwein, dem kann ich nie niemals nicht widerstehen... und erinnere mich dass meine Mutter tatsächlich mal für einen Kindergeburtstag Chips selber fabriziert hat- das war der Knaller damals.... Hier muß ich leider zugeben manchmal welche fixfertig zu kaufen, die allerdings außer Salz, Olivenöl und Kartoffeln keine weiteren Zutaten enthalten und aus Kleinproduktion stammen. Also... ich arbeite an meiner Motivation zur Eigenproduktion...
giftigeblonde hat gesagt…
Ich nehm bitte die selben wie der Peter, und Film schau ich dann halt was angeboten wird gg..Aja ich nehm auch die mit etwas Fett Variante :-)

lg. Sina
LanisLeckerEcke hat gesagt…
Liebe Petra - ich muss zugeben, ich habe bereits einmal versucht Kartoffelchips selbst zu machen und es war ein Reinfall. Ich fürchte ich war zu ungeduldig, die Kartoffel zu dick geschnitten und/oder einfach noch zu feucht. Die "Chips" haben nämlich eher nach unfertigen Bratkartoffeln geschmeckt XD Ich wollte es aber auf jeden Fall nochmal austesten. Und berichten ob es diesmal besser geklappt hat :)

LG Jette
Sakriköstlich hat gesagt…
Ich liebe Kartoffelchips! Und dein Rezept hört sich echt super lecker an! Am liebsten würde ich gleich loslegen und selber welche machen, leider muss ich jetzt dann noch lernen :( Kannst mir nicht eine klitzekleine Schüssel rüber schicken? Die sehen so toll aus, das ich jetzt bestimmt den ganzen Tag Appetit auf diese Chips hab... Liebe Grüße, Tanja
Nadine hat gesagt…
Liebe Petra,
ich finde es immer toll, wenn man eine Geschichte hat, an die man sich in gewissen Situationen erinnern kann. Bei uns gab es im Kindergarten ein ähnliches Fest - ein Kartoffelfest - an dem wir ein großes Lagerfeuer machten und Folienkartoffeln zubereitet haben. :)

Deine Chips sind klasse geworden, sehen richtig schön knusprig aus. Ist die mit Fett Variante auch eher für den direkten Verzehr geeignet?

Liebe Grüße
Nadine
Susi L. hat gesagt…
Das ist sicher besser als die Variante mit dem Frittieren, wie ich sie immer mache. Wird sicher demnächst ausprobiert!
Alexandra hat gesagt…
Das Rezept muss ich ausprobiere, vor allem Dein Vorschlag mit Rosmarin. Mein letzter Versuch ist leider gescheitert und seitdem gibt es wieder die Variante aus der Tüte.
Friederike hat gesagt…
die selbstgemachten im Backrohr sind sowieso die besten! und frittieren in viel Fett mache ich zu Hause überhaupt nicht, weil das ganze Fett ja auch wieder entsorgt werden muss (abgesehen von den Kalorien etc.)..
lg
Julia hat gesagt…
Die sind ja quasi gesund! Rettet die Chips! :)
Jankes Seelenschmaus hat gesagt…
Liebe Petra, das hast du so schön ge- und beschrieben am Anfang und Recht hast du. Ich hab mein Obst und Gemüse auch gerne in der Hand und schnupper daran.
Dank dir für die köstlichen Chips.
Liebe Grüße Janke
Unknown hat gesagt…
Chips sind ja wirklich eine Sünde wert! Wollte ich immer schon mal ausprobieren - jetzt hast Du mich wirklich angefixt, so lecker wie die aussehen!!
rike hat gesagt…
Als ich Kind war, hatten wir im Garten eine Kartoffelacker. Dort wurden selber Kartoffeln gesteckt und im Herbst geernet. Natürlich mit allem, was ein Garten noch so bietet. Deswegen möchte ich das meinen Kindern auch so gerne bieten. Wer keinen Garten hat: der Wochenmarkt ist auch eine tolle Erfahrung für (meine) Kinder.
Irina hat gesagt…
Sehr informativ! <3
Und Du hast recht, die Kartoffel kann wirklich gut mit Nudeln und Co mithalten :D
Kebo hat gesagt…
Vanille ist ja mal eine ganz neue Variante für mich, danke für die Idee. Und Kartoffeln könne sowieso mit Nudeln und Reis mithalten!
Liebe Grüße,
Kebo
Oh, Chips mit Pimentón de la vera <3 Vielen Dank für den Anschubser, sich endlich mal an selbstgemachte Chips zu wagen und den tollen informativen Beitrag. Die Kartoffel hat den (gefühlt) letzten Platz hinter Pasta und Risotto sowas von nicht verdient!

♥-liche Grüße Klaudia
Anonym hat gesagt…
Das wird ausprobiert!!! Die sehen super aus!

LG Wilma/Pane-Bistecca
Das Mädel vom Land hat gesagt…
Einfach und gut - Kartoffelchips gehen wirklich immer :-) Liebe Grüße!
Barbara hat gesagt…
Die erste Version ist glaube ich nicht soooo nach meinem Geschmack ;-) aber die zweite stelle ich mir gut vor. Ein wenig Fett braucht's halt doch für den Geschmack. Und von solchen Ernteeinsätzen habe ich schon viel gehört - und finde es gut, dass man zumindest ein wenig Einblick in die Landwirtschaft bekam.
Mensch, bei Dir lernt man ja richtig was! :-)
An die Chips gehört für mich ja auch immer zumindest etwas Fett. Meine Versuche, Kartoffelchips selber zu machen sind leider immer gescheitert. Entweder sie waren labberig oder verkohlt :D
Aber dank Deines Rezepts bin ich nun motiviert, es doch mal wieder zu versuchen! :-)
Marie-Louise hat gesagt…
Chips hab ich noch nie selbstgemacht - das wird aber dringend Zeit! Und Deine sehen sehr gut aus! :)
Liebe Grüße,
Jeanette hat gesagt…
Ich bin ja wirklich ein bekennender Chips-Fan, deine sehen ganz fantastisch aus! Das animiert mich direkt dazu, auch mal wieder welche selbst zu machen!
Liebe Grüße
From-Snuggs-Kitchen hat gesagt…
Schauen die Chips gut aus! Das muss ich unbedingt mal probieren, mit der Variante, die etwas Fett enthält - wenn schon, denn schon ;)
Irene hat gesagt…
Oh ja Chips ist was herrliches, wir machen da gerne noch ein paar Randen dazu, weil das optisch halt einfach genial ist. Dein Beitrag bringt sehr viel wissenswertes, dake dafür :)
Liebs Grüessli
Irene
Anonym hat gesagt…
Chips habe ich bis jetzt noch nie selber gemacht. Vielleicht sollte ich das mal probieren? Also abends keine Chips aus England kaufen? Hmmm ;-)
LG
Karin