Da brauchst du Geduld : Sanddorn Marmelade
Sanddorn Marmelade wollte ich schon lange mal machen, aber mangels geeignetem Ausgangsmaterial ist das nie etwas geworden. Dieser auch optisch schöne Strauch wächst ja vorwiegend im Norden unseres Landes. Ich bin ja schon immer eine Verfechterin der Methode "auch mal Umwege gehen", aber der Umweg in der letzten Woche hat mich direkt an mehreren Sträuchern Sanddorn vorbeigeführt. Zu meiner großen Freude. Sanddorn kann ab August als reif angesehen werden und dieser war genau richtig, die Früchte prall und saftig.
Die Früchte des Sandkorn befinden sich unmittelbar am Zweig, die des Feuerdorn hängen an längeren dünnen Stengeln. Beim Sandkorn sind sie eierförmig und beim Feuerdorn rund und oben etwas abgeflacht. Sanddorn und Feuerdorn gehören nicht zur gleichen Gattung, nicht einmal zur gleichen Familie (erster gehört zu den Ölweidengewächsen, zweiter zu den Rosengewächsen)! Wenn man sich bei der Unterscheidung der Früchte nicht ganz sicher ist, sollte man auch auf die Laubblätter achten: Die des Sanddorn sind sehr schmal, gräulich blaugrün (ähnlich wie die des Rosmarin) und unterseits weiß-filzig behaart . Die des Feuerdorn sind breiter, kräftig grün und glänzend.
Sanddorn sollte man nicht mit Feuerdorn verwechseln, dieser ist giftig. Also bitte unbedingt noch einmal einen Blick ins Pflanzen-Bestimmungsbuch werden, bevor ihr ans Werk geht. Wenn ihr euch nicht sicher seid und Niemanden fragen könnt, unbedingt Finger davon lassen und Sanddorn Marmelade lieber kaufen.
Die kleinen gelb-orangen Früchte des Sanddorns enthalten zehn mal mehr Vitamin C als Zitronen, und auch mit Mineralstoffen wie Magnesium, Eisen und Kalzium können die kleinen Beeren aufwarten. Auch desinfizierende Wirkung sagt man ihnen nach. Das macht sie gerade im Winter sehr beliebt. Was kann man also besseres tun, als einen Brotaufstrich daraus produzieren.
Das sammeln ist mühevoll. Mit fester Hand, aber nicht zu fest, damit die Beeren nicht platzen, müssen die dicht wachsenden kleinen Früchte vom Stengel gelöst werden. Das dauert, dass könnt ihr mir glauben. In etwa 1,5 Stunden habe ich es auf zu Hause gewogenen 750 gr. Beeren gebracht.
Diese werden gründlich gewaschen und in einem Topf mit Wasser bedecktem Boden ( ca. 50 ml) erhitzt, bis sie ganz prall und glasig werden und leicht die Farbe wechseln. Jetzt mit der Kelle durch ein Sieb drücken und lange bearbeiten, damit das ganze Fruchtmark durch das Sieb geht. Zurück bleiben relativ große Kerne (im Verhältnis zu den Beeren), aus denen auch Öl gewonnen werden kann. Bei mir blieben aus dem 750 Gramm Beeren ganze 450 Gramm Fruchtmark. Diese habe ich mit Orangensaft und Controeau aufgefüllt und nach Packungsbeilage des Gelierzuckers verarbeitet. Mengen siehe im nachfolgenden Rezept.
750 gr. abgepuhlte Beeren
angesetzt mit 50 ml Wasser
ergeben 450 gr. Mark
dazu 200 ml Orangensaft
oder: 150 ml Orangensaft + 50 ml Controeau
1 Paket Gelierzucker 2:1
Masse mit dem Gelierzucker vermengen und sprudelnd 3 Minuten kochen lassen. In Schraubgläser füllen, fest zudrehen, 15 Minuten auf den Kopf stellen. Dann wenden und erkalten lassen.
Entstanden ist ein säuerlich fruchtiger Brotaufstrich der uns den Winter über sehr gut schmecken wird. Was noch bei uns auf dem Tisch steht, seht ihr hier. Unsere Hitparade der Marmeladen 2015.
Die Zubereitung von Feige | Walnuss | Grappa findet ihr hier im Blog ---> Klick
Zu Erdbeere Vanille gibt es kein Rezept. Früchte etwas zerkleinern, das Mark von zwei Vanilleschoten auf 1 kg Früchte dazugeben und nach Packungsanweisung mit Gelierzucker zubereiten.
Brombeer Gelee aus wilden Brombeeren, gepflückt im Morgengrauen, und mit zerkratzten Armen aber mit viel Freude auf den Genuss zubereitet.
Kommentare
Liebe Grüße vom Mädel!