Schokoladengeister
Das war so ein Verlegenheitskauf. Wir waren für ein paar Tage in Hamburg und auf dem Rückweg mit der Bahn waren wir, von den letzten noch maximal ausgenutzten Stunden, ein bisschen müde. So kam die Idee, wir werden im Zug "stille Beschäftigung" machen und was gibt es da Besseres, als etwas zu lesen. Leo hatte seinen Favoriten schnell gefunden, aber ich stöberte etwas unentschlossen und lustlos durch die Regale.
Die Abfahrtszeit nahte und so war Leo bemüht, mir beim aussuchen zu helfen. Das eine war mir zu anspruchsvoll, das andere zu oberflächlich und Leo meinte, ....`kauf dir doch ein Kochbuch......oder das hier, hat ja mit kochen oder so zu tun`. Und so kamen sie zu mir, die Schokoladengeister.......
Mit freundlicher Genehmigung des Diana Verlages, München
ISBN 978-3-453-35561-3, www.diana-verlag.de , 2012
Eine Geschichte die eigentlich traurig ist, aber mit den Augen von Ginny gesehen, sehr einfühlsam und auch spannend erzählt. Ginny leidet unter dem Asperger-Syndrom, einer Form von Autismus. Ihre Eltern kommen bei einem Unfall ums Leben und damit verliert sie ihren Mittelpunkt und Halt. Sie hat es schwer in einer Welt, in der sie sich ganz anders zurechtfinden und orientieren muss als andere Menschen und sie hat Rituale, die ihr dabei helfen.
Ginny ist eine sehr gute Köchin und bei der Arbeit am Herd, findet sie zu sich. Es ist wunderbar zu lesen, wie sie Gefühle mit Geschmack und Gerüchen vergleicht und nach dem Tod der Eltern beginnt das, was wir doch eigentlich alle immer wieder erleben. Wir kochen etwas, dessen Rezept wir noch aus der Vergangenheit bewahrt haben und beschwören damit die Geister aus der Kindheit. Wie oft sehe ich meine Mutter oder Großmutter am Herd bei der Zubereitung eines bestimmten Gerichtes und ich kann es riechen und schmecken.
Ginny ist eine sehr gute Köchin und bei der Arbeit am Herd, findet sie zu sich. Es ist wunderbar zu lesen, wie sie Gefühle mit Geschmack und Gerüchen vergleicht und nach dem Tod der Eltern beginnt das, was wir doch eigentlich alle immer wieder erleben. Wir kochen etwas, dessen Rezept wir noch aus der Vergangenheit bewahrt haben und beschwören damit die Geister aus der Kindheit. Wie oft sehe ich meine Mutter oder Großmutter am Herd bei der Zubereitung eines bestimmten Gerichtes und ich kann es riechen und schmecken.
Und so geht es Ginny, allerdings erscheinen ihr die Geister tatsächlich. Ich will ja nun nicht alles verraten. Nur so viel noch, die Geschichte hat ein happy end, was eigentlich keines ist, oder doch?
Ich habe dieses Buch mit großer Freude gelesen. Die Autorin Jael McHenry ist begeisterte Hobbyköchin und Foodbloggerin und genau wie sie bin ich der Meinung, dass Essen Geister heraufbeschwören kann. Wer wie ihr gern kocht und sich immer wieder an vergessen geglaubtes erinnert, sollte sich diese Geschichte gönnen. Sie öffnet einem das Herz.
In dem Buch verknüpft sind die einzelnen Rezepte die Ginny gesucht, aufgestöbert und gekocht hat und davon habe ich für euch eines herausgesucht. Und wer kennt das nicht, sich ein bisschen Trost in misslicher Lebenslage holen, indem man sich was schönes kocht, ober backt? Genau, wir alle machen das auch so. Und alles was wir zubereiten, sollte doch in erster Linie die Seele berühren und erst dann den Magen.
Also hier sind Sie, die
Wen ich jetzt persönlich mit diesem Rezept verbinde, bzw. warum ich mir das ausgesucht habe, hat mit so was wie einer Jugendsünde zu tun und wird hier nicht weiter erläutert. Lasst sie euch schmecken, zu Mitternacht oder jeder anderen Tages- oder Nachtzeit ;)
Und weil es so wundervoll passt, widme ich diesen Beitrag dem Geburtstags-Blogevent von Shermin. Hut ab, 4 Jahre sind ne` lange Zeit :)
Kommentare
Und ja, Schokoladengeister gibt´s wirklich und sie können wunderbar trösten!