Zieh mich hoch.....
Zwischen
Volterra und Siena postkartenidyllische Ansichten. Die Straße windet sich und als Frühaufsteherbelohnung liegen die
wunderbaren Hügel vom Nebel unterbrochen.
Die für die Strecke eingeplante Zeit
zieht sich mit Freude in die Länge, durch mehrere Stopps an
dafür vorgesehen Punkten, um im immer wieder gleichen Ritual die sich
anbietenden Motive abzuarbeiten. Tür auf, 4 Personen raus, Kamera im Anschlag. Vergleichbares
ablichten und wieder ins Auto. Alle touristischen Klischees erfüllt. Nach zwei Stunden und etwas Übelkeit der die Rücksitzbank drückenden Personen, kommen wir in Siena an.
Noch
einmal Freude über die frühe Stunde. Wir sind ,neben einigen Ortsansässigen ,die wenigen dem Dom zustrebenden Menschen.
Gegenüber dem herrlichen Dom, dessen Zugang nun auch von einem dem Eincheck am Flughafen ähnlichen Band begrenzt ist, befindet sich ein von noch vielen unbeachtetes Museum. Das Santa Maria dela Scala beginnt in den oberen Etagen mit einem ehemaligen Spital. Daneben eine Kirche und in anderen Räumen alte Gemälde und restaurierte Fresken. Eine Treppe tiefer in morbidem Licht hängen die Rosenkränze an den Wänden und man erwartet jeden Moment deren Besitzer zum Gebet.
Weiter über schier endlose Treppen hinab beginnt die Zeitreise ins Etruskische. Eine wunderbare, in strenger Architektur gestaltete Ausstellung von Relikten aus fernen Tagen.
Und ich wage mich zu outen: die gesammelten Objekte,
vom Tonkrug bis zur Münze und den bizarr
anmutenden, wunderschön gestalteten Urnen aus Terrakotta und Stein, sind für mich nur schmückende Beiwerk.
Ein Gang durch dieses Museum ist abtauchen in eine lautlose Vergangenheit und die Mauern und Zisternen atmen einen Geist der mich durchdringt und eine magische Ruhe ausstrahlt.
Heraus
auf den Platz vor dem Dom, zurück in der Gegenwart. Gewimmel
und Gedränge. Kameras überall und es wird abgelichtet was im Weg steht.
In der
alten Drogerie, einem Geschäft welches Jeder kennt der
schon einmal in Siena war, kaufe ich mir nach vielen Jahren der Überlegung einen sehr alten Balsamico. Wahrscheinlich noch
etwas teurer als anderswo, aber ich kaufe ja schließlich auch Erinnerung mit, an die wunderschöne Stadt und kann dann immer sagen, dass ich diesen so
wohlschmeckenden, edlen Balsamico doch in Siena gekauft habe, in der alten
Drogerie, erinnerst du dich nicht?
Weiter
von da auf den Campo der sich füllt. Wenigstens eine
Schulklasse hat immer frei, um das
Gewimmel der Menschen zu beleben. Sowohl bewegungs- als auch lärmtechnisch. Zu unserer Freude ergattern wir uns einen
Platz auf dem Balkon der Eisdiele mit der schönsten Aussicht zum Campo.
Jetzt kann es unter uns lärmen und rennen und wir sitzen
mit Eis und Cappuccino in der Sonne über dem Platz.
In
Gedanken sehe ich die Pferde in den engen Runden galoppieren, sehe bunte Fahnen
und höre Fanfarenklänge. Einmal den Palio mit erleben, dass steht noch auf
meinem Wunschzettel unter der Rubrik,
was man im Leben mal so gemacht haben muss. Da steht noch eine Menge
mehr und eigentlich ist erst wenig davon abgestrichen.
Die Fahrt
zurück am Nachmittag ist ruhig und
wird nur von einem kurzen obligatorischen
Zwischenstopp unterbrochen, um in der Nähe von Volterra etwas
Alabaster zu betrachten und dann auch zu kaufen. Der neue Mörser in unserer Küche gehört jetzt auch in die Abteilung... weißt du noch. Als guter Tipp für Alle, die dem gleich tun
wollen: nicht oben in Volterra kaufen, sondern unten an der Straße. Das freut die geplagte Urlaubskasse.
Ein
bisschen müde und auch hungrig , mit
Vorfreude auf das Abendessen, zieht es uns zurück in unser Ferienhaus.
Dort erst
einmal Kaffee und alle beschließen einstimmig, wir essen schon mal das
Dessert, das am Vorabend von Ulrike vorbereitete Tiramisu. Es ist so
kinderleicht zu machen und in der Toscana geht schon schnell mal Grappa als
alkoholisches Zubehör durch. Hier aber das
Original, zumindest das von Ulrike.
Du kaufst
sehr frische Eier, Mascarpone, Löffelbisquit, Puderzucker und
Kakao. Kaffee hast du sicher da. Davon kochst du einen ganz starken, gießt ihn durch ein Sieb und lässt ihn abkühlen. Je nach Geschmack und Mut kommt dazu der empfohlene
Amaretto, oder wie bei uns etwas Grappa.
Mit der Flüssigkeit bepinselst du die in einer Form als untere Schicht augelegten Biskuits. Die Masse hast du vorbereitet aus 500gr. Mascarpone, 200 gr. Puderzucker und 3 Eigelb. Alles gut verrühren. Wer's etwas leichter mag, kann einen Teil des schweren Mascarpone durch Creme fraiche ersetzen. Hier aber Vorsicht, dass es nicht zu säuerlich wird. Mit der Hälfte der Masse bedeckst du die Biskuit gleichmäßig. Darauf folgt eine erneute Schicht der Biskuit's , die ebenfalls vorsichtig mit der Kaffee-Alkohol-Mischung bepinselt werden.
Jetzt kommt der Rest der Creme und dann bestäubst du es mit Kakao. Und jetzt kommt der schwierigste Teil. Du müsst es einen Tag kühl stellen, damit es gut durchzieht und darfst es erst dann essen.
Mit der Flüssigkeit bepinselst du die in einer Form als untere Schicht augelegten Biskuits. Die Masse hast du vorbereitet aus 500gr. Mascarpone, 200 gr. Puderzucker und 3 Eigelb. Alles gut verrühren. Wer's etwas leichter mag, kann einen Teil des schweren Mascarpone durch Creme fraiche ersetzen. Hier aber Vorsicht, dass es nicht zu säuerlich wird. Mit der Hälfte der Masse bedeckst du die Biskuit gleichmäßig. Darauf folgt eine erneute Schicht der Biskuit's , die ebenfalls vorsichtig mit der Kaffee-Alkohol-Mischung bepinselt werden.
Jetzt kommt der Rest der Creme und dann bestäubst du es mit Kakao. Und jetzt kommt der schwierigste Teil. Du müsst es einen Tag kühl stellen, damit es gut durchzieht und darfst es erst dann essen.
Nach dem
Kaffee gehen wir eigentlich nahtlos zum einfachen aber schmackvollen Abendessen
über. Am Vorabend mit frischen Kräutern, Knoblauch und etwas Olivenöl eingelegtes, sehr schön marmoriertes Fleisch vom
Schwein , wird gegrillt. Wer mag, kann es mit in brauner Butter geröstetem Salbei toppen. Dazu einen Ruccola mit einem Dressing
aus Olivenöl, Holunderblütengelee, getrockeneten Feigen und etwas Balsamico, darüber geröstete Nüsse.
Es
war ein schöner Tag. Unser dritter von sieben, in diesem
Jahr. Am Abend viel Spaß am Kaminfeuer und
vergnügt und zufrieden ging es erst zu später Stunde ins Bett.
Und da wartet auch schon die Nachtigall vorm Fenster, um uns in den Schlaf zu singen.
Und da wartet auch schon die Nachtigall vorm Fenster, um uns in den Schlaf zu singen.
Kommentare
Danke, dass du diese tollen Erinnerungen mit uns teilst!
die kulinarik sicher von euch ein träumchen,doch ulrike´s tiramisu muß einfach der gipfel als dessert sein, u. wird sicher, jedoch mit amaretto ( denn grappa habe ich nicht )nachgemacht, habe schon beim lesen aquaplaning im mund !
:-)