Nichts leichter als das: Sauerkraut selbst gemacht
Sauerkraut ist mir, aber jetzt bitte nicht lachen, meist zu sauer. Egal ob in Büchse, Beutel oder frisch aus dem Fass. Das hat halt einfach was mit der längeren Reifezeit zu tun, die diese Produkte aus der Industrie haben. Ich wasche dann immer ewig ab und versuche mit etwas Zucker gegen zu steuern. Zumindest war das bis vor einiger Zeit so. Aber jetzt weiß ich wie es geht und mache mir das Sauerkraut für uns selbst. Schön mild, so wie ich es
mag.
Fermentation ist ja quasi heute in aller Munde. Die Asiaten haben es uns beschert. Vom Kimchi bis zu anderen fermentierten Gemüsen und so gilt es heute als chic, sich sein saueres Gemüse selbst zu produzieren. Allerdings ist das ein alter Hut, denn schon immer wurde auch in der deutschen Küche diese Methode zur Haltbarmachung angewendet.
Gutes Bespiel aus unserer Familie. Die beide großen Steingut-Töpfe stehen jetzt bei mir im Garten und sind mit Blumen bepflanzt. Aber die Oma hat in einem Sauerkraut gemacht und im anderen Fuschen. Das waren kleine Krautköpfe, die im ganzen gesäuert/fermentiert wurden. Ähnlich den Krautköpfen aus der serbischen und türkischen Küche, aus denen die wunderbaren Sarmale zubereitet werden. Bei uns gab es die kleinen sauren Krautköpfe im ganzen zubereitet als spezielle Gemüsebeilage.
Heute trafen sich auf unserem Teller mal wieder Familientraditionen, nämlich die schwäbische und die thüringische Küche. Es gab
Spätzle mit selbst gemachtem Sauerkraut und Bratwurst
Vom Sauerkraut mache ich eine Menge, die für eine Mahlzeit für uns reicht. Das ich es nicht länger lagern bzw. fermentieren lassen möchte, hast du oben gelesen.
Für uns beide passt ein mittlerer Kopf Spitzkohl. Ich habe es auch schon aus normalem Weißkraut gemacht, aber das aus Spitzkohl ist feiner und bekommt uns besser. Den Kohl viertelst du und schneidest ihn in die feinsten Streifen die du schaffst. Auf diese Menge nehme ich 2 leicht gehäufte Esslöffel Salz und knete den Kohl, bis er glasig ist, schön kräftig mit beiden Händen durch.
An Gewürzen gebe ich hier dazu: 1 Lorbeerblatt , 1 Teelöffel Piment, 10 Wacholderbeeren, 1 Teelöffel Dill-Körner, 1 Teelöffel Kümmel, 1 Prise Zucker. Alles nochmals gut durchmischen. Das fülle ich ein großer Einmachglas und fülle mit Weißwein auf, so dass der Kohl gerade bedeckt ist. Oben verschließe ich mit Klarsichtfolie und lege den Deckel lose drauf. Das lasse ich bei Zimmertemperatur 1 Woche reifen. Heraus kommt das beschrieben milde Weinsauerkraut. Machst du das Kraut für Kinder, nimm statt Wein einfach einen sauren Apfelsaft.
Für die Zubereitung wird in einer Pfanne etwas durchwachsener Speck ausgelassen und 1 kleine Knoblauchzehe sowie eine klein geschnittene Zwiebel glasig gedünstet. darin wird das Sauerkraut kurz geschmort und noch mit Pfeffer gewürzt.
Die Spätzle bereite ich in meiner Küchenmaschine zu, du kannst sie aber auch mit der Hand schlagen, bis sich in der Schüssel schöne Blasen bilden. Ich vermische 3 ganze Eier, 50 ml Sprudelwasser mit 200 gr. Mehl, 1 Prise Salz und etwas Muskatnuss gerieben. Und jetzt schön lange schlagen und danach etwa 15 Minuten ruhen lassen.
Dann lässt du in einem Topf Salzwasser leicht simmern und schabst die Spätzle vom Brett (vorher nass machen nicht vergessen), oder wie ich durch ein Spätzleblech. Dann leicht köcheln lassen bis sie ihr Volumen etwas vergrößern und danach abgießen. In einer Pfanne mit Butter braten, salzen und pfeffern.
Dazu also bei uns Bratwurst, aber nur weil die noch vom letzten Grillen vorhanden waren. Ansonsten schmeckt das super auch ohne alles, oder mit einem kleinen Fleisch-Stück deiner Wahl.
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