Das Buch das Spaß macht : Lohses Mundwerk, Suppen und Eintöpfe
Das mich mit dem in Berlin aufkochenden, seit 2007 mit 2 Sternen bedachten Koch Christian Lohse, irgendwann einmal eine Idee verbinden könnte, hätte ich doch im Leben nicht gedacht ! Wer kann sich auch vorstellen, dass ein so hochgelobter Meister am Herd einmal sein erstes Kochbuch nicht den von ihm erfundenen Schlemmereien, sondern der einfachen, bodenständigen Küche widmen würde.
Und damit zur Idee, die uns verbindet: Menschen zum kochen zu bewegen. Selbst kochen, mit frischen Zutaten und sich einfach mal trauen das zu tun, was unsere Mütter und Großmütter jeden Tag taten, ohne darüber nachzudenken.
ISBN: 9-783865-286956 Umschau Verlag
Und der Mann, der redet wie ein Buch, hat eines geschrieben das sich der Grundküche mit Suppen und Eintöpfen widmet. Einfache Idee: Nimm den Leuten die Scheu und zeige, wie einfach das alles ist. Kochen ist kein Hexenwerk und mit einem Blick in das Buch und dem bereit legen der Zutaten kann man sich darauf einlassen, eine brauchbare, sprich essbare Mahlzeit auf den Tisch zu bringen. Keine zu exotischen Gewürze, simple Anweisungen und beim Anschauen des Buches beschleicht einen sofort so ein Daskannichdochauch-Gefühl.
Die Einleitung des Buches möchte uns mit dem Menschen Christian Lohse bekannt machen und schildert Jugend und Werdegang von Deutscher Hausmannskost bis Französischer Lebensart und wir erfahren von seinem Weg von London, über Bad Oeynhausen nach Berlin. Dort ist er angekommen, hat man den Eindruck. Wir alle "kennen" ihn aus verschiedensten TV Auftritten, von "Küchenschlacht" über "Games of Chefs" bis aktuell in "Kitchen Impossible", der einzigen Kochsendung im TV, die ich wirklich mit Interesse gesehen habe.
Zitat: " Vor allem glaubt Christian Lohse an das Gute im Essen, ohne dabei seine Zunft zu verklären und sich selbst in den Rang eines medienverliebten Küchengotts zu heben, auch wenn ihm die Gäste immer wieder zu Füßen liegen und die Kritiker bei seinen Kreationen nicht mit Lob sparen. Wird es überschwänglich, wird Lohse misstrauisch, dann wirkt er fast ein wenig zu bescheiden und zurückhaltend....."
Wie sympathisch. Und ein sympathischer, netter Plauderer kann er sein, wie ich es selbst kurz erlebt habe. Seine Losung im Buch: "Die Welt dreht sich nicht um die Kaviardose. Wir kochen lieber geile Lieblingssuppeneintöpfe."
Wie sympathisch. Und ein sympathischer, netter Plauderer kann er sein, wie ich es selbst kurz erlebt habe. Seine Losung im Buch: "Die Welt dreht sich nicht um die Kaviardose. Wir kochen lieber geile Lieblingssuppeneintöpfe."
Und wirklich so, als ob man mit dem Buch die Abtrünnigen aus den Fastfood Tempeln wieder an den Herd zurück bringen möchte, beginnt es mit der Auflistung der Grundzutaten und Gerätschaften, die man sich nun ja erst mal (wieder) beschaffen muss.
Schauen wir ihm über die Schulter was es gibt. Wir beginnen mit den Zubereitungen für verschiedene Arten von Brühe. Gemüse, Geflügel, Rind, Kalb, Krustentier, Fisch, Spargel, Trüffel. Feine Sache ist die Empfehlung, was man mit den Grundstoffen der Brühe (Fleisch) noch alles so schmackhaftes anfangen kann. Weiter geht es mit hellen Saucen von Mornay bis Béchamel, gefolgt von, oh Staunen !, 14 Rezepten für feinen Babybrei. Ich denke noch gern an die Möhrchen und Blumenkohl, mit Kartoffeln und Butter fein zerdrückt..... lang ist es her. Wer kocht heute noch Babynahrung selbst ?
Dann steigen wir aber schon ein in die deftigste alles deutschen Suppenschüsseln, gefüllt mit grünen Erbsen, gelben Erbsen, Kartoffeln, Steckrüben, weiße Bohnen, Linsen und Graupen. Und wie kann man hier dem Autor nur beipflichten, dass ist Seelenfutter und Heimat und hat Geruch und Geschmack nach dem Garten hinterm Haus. Und mit solcherart Suppen bekommt er sie auch alle zu fassen. Die, die sonst feine Häppchen außer Haus konsumieren, werden sich an Mutter und Oma erinnern und mit tränenfeuchten Augen im Suppentopf rühren.
Die nächst folgenden Seiten bringen uns zum Thema der Eintöpfe und Gratins und Christian Lohse wäre nicht der hochgelobte Koch, wenn da nun nicht auch ein paar wirklich schöne Variationen dabei wären, von Kalbfuß bis Nierchen. Weiter geht es etwas weg vom heimischen Herd - Von Freunden für Freunde - und uns begegnen Philippinisches Hähnchen, Holländischer Fischeintopf, Borschtsch und Muscheln.
Wäre die Stopfleber, der Trüffel und der Hummer nicht dabei gewesen, hätte ich sie nicht vermisst. Was ich aber wunderbar finde, ist die Abrundung der Reise in die einfache Küche mit einigen Rezepten zum Thema süße Suppen und Desserts.
Man nehme:
für 6-8 Personen
750 gr. Rinderschmorfleisch
1 große Zwiebel
250 gr. Karotten
250 gr. Kartoffeln
250 gr. Staudensellerie
250 gr. Pastinaken
250 gr. Mairübchen
150 gr. rote Linsen nach Belieben
1,5 - 2 L Rinderbrühe
Olivenöl
Für die Knödel:
25o gr. Mehl
150 gr. gehärtetes Pflanzenfett
Zubereitung
Das Rindfleisch würfeln. Die Zwiebeln schälen und würfeln, das Gemüse schälen und ebenfalls würfeln.
In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen und das Fleisch und die Zwiebeln darin anbraten. Das Gemüse dazu geben und ebenfalls anbraten.
Alles in eine Kasserolle geben, falls gewünscht rote Linsen hinzugeben, so viel Brühe zugeben, dass alles bedeckt ist und mit Deckel 1,5 - 2 Stunden garen.
Für die Knödel das harte Pflanzenfett in das Mehl reiben, salzen und nach und nach etwas Wasser zugeben. Alles vermischen, bis ein weicher Teig entsteht. Mit bemehlten Händen den Teig zu Knödeln formen und in die Kasserolle geben. zugedeckt weiter kochen lassen, bis die Knödel ihr Volumen verdoppelt haben.
Anmerkung: Dem Rezept fehlen jegliche Gewürze, außer Salz in den Knödeln. Sicher geht man davon aus, dass die im Buch erwähnte Brühe verwendet wird, die bereits gewürzt ist. Das sollte Erwähnung finden.
Dann steigen wir aber schon ein in die deftigste alles deutschen Suppenschüsseln, gefüllt mit grünen Erbsen, gelben Erbsen, Kartoffeln, Steckrüben, weiße Bohnen, Linsen und Graupen. Und wie kann man hier dem Autor nur beipflichten, dass ist Seelenfutter und Heimat und hat Geruch und Geschmack nach dem Garten hinterm Haus. Und mit solcherart Suppen bekommt er sie auch alle zu fassen. Die, die sonst feine Häppchen außer Haus konsumieren, werden sich an Mutter und Oma erinnern und mit tränenfeuchten Augen im Suppentopf rühren.
Die nächst folgenden Seiten bringen uns zum Thema der Eintöpfe und Gratins und Christian Lohse wäre nicht der hochgelobte Koch, wenn da nun nicht auch ein paar wirklich schöne Variationen dabei wären, von Kalbfuß bis Nierchen. Weiter geht es etwas weg vom heimischen Herd - Von Freunden für Freunde - und uns begegnen Philippinisches Hähnchen, Holländischer Fischeintopf, Borschtsch und Muscheln.
Wäre die Stopfleber, der Trüffel und der Hummer nicht dabei gewesen, hätte ich sie nicht vermisst. Was ich aber wunderbar finde, ist die Abrundung der Reise in die einfache Küche mit einigen Rezepten zum Thema süße Suppen und Desserts.
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Schöner Brauch ist ja auch, aus den Büchern die ich hier vorstelle, ein Rezept zu kochen. Kurz war ich versucht, dass Rezept für "Lohses Nudelwasser" zu nehmen. Aber dann hat mich doch etwas anderes gelockt:
My Stew - Rindfleisch Eintopf mit Knödeln
für 6-8 Personen
750 gr. Rinderschmorfleisch
1 große Zwiebel
250 gr. Karotten
250 gr. Kartoffeln
250 gr. Staudensellerie
250 gr. Pastinaken
250 gr. Mairübchen
150 gr. rote Linsen nach Belieben
1,5 - 2 L Rinderbrühe
Olivenöl
Für die Knödel:
25o gr. Mehl
150 gr. gehärtetes Pflanzenfett
Zubereitung
Das Rindfleisch würfeln. Die Zwiebeln schälen und würfeln, das Gemüse schälen und ebenfalls würfeln.
In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen und das Fleisch und die Zwiebeln darin anbraten. Das Gemüse dazu geben und ebenfalls anbraten.
Alles in eine Kasserolle geben, falls gewünscht rote Linsen hinzugeben, so viel Brühe zugeben, dass alles bedeckt ist und mit Deckel 1,5 - 2 Stunden garen.
Für die Knödel das harte Pflanzenfett in das Mehl reiben, salzen und nach und nach etwas Wasser zugeben. Alles vermischen, bis ein weicher Teig entsteht. Mit bemehlten Händen den Teig zu Knödeln formen und in die Kasserolle geben. zugedeckt weiter kochen lassen, bis die Knödel ihr Volumen verdoppelt haben.
Anmerkung: Dem Rezept fehlen jegliche Gewürze, außer Salz in den Knödeln. Sicher geht man davon aus, dass die im Buch erwähnte Brühe verwendet wird, die bereits gewürzt ist. Das sollte Erwähnung finden.
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Mein Fazit: Ein schönes Buch, auch zum verschenken an alle, die immer schon man mit kochen anfangen wollten. Und auch zum sich selbst daran erfreuen, etwa an den kleinen Kritzeleien und Randnotizen des Autors.
Lohses Mundwerk, in dem Titel verstecken sich so viele Zweideutigkeiten die hoffen lassen, dass unter der Überschrift noch einige andere Schwerpunkte der täglichen Ernährung beleuchtet werden. Als nächstes würde ich mir dann mal "Das Butterbrot" wünschen. Auch das würde gut zu Christian Lohse passen, finde ich ;)
Hier gehts zum Buch --->
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