Eine Weihnachtsgeschichte....was sonst !
Das kleine Mädchen zog sich seine Stiefel an und den dicken Mantel. Es ist kurz vor Weihnachten. Nicht mehr lange bis zum Heiligabend und die ganze Familie wird in diesem Jahr bei ihr zu Hause unter dem Weihnachtsbaum feiern. Alle kommen zusammen, Oma und Opa, Tanten und Onkel, Cousins und Cousinen. Und die Geschenke werden von einem Weihnachtsmann überreicht, so einem mit langem roten Mantel, Bart und Rute. Das kleine Mädchen glaubt ja längst nicht mehr an die Geschichte, aber die Kleinen in der Familie sind immer ganz aufgeregt und haben rote Bäckchen, wenn sie ihre Geschenke von ihm in Empfang nehmen.
Sie freut sich sehr auf diesen schönen Abend. Es ist alles so geheimnisvoll, auch wenn sie weiß, vom wem die Geschenke eigentlich sind. Überall wird schon seit einiger Zeit getuschelt und die Mama sagt zum Papa immer ...Passt...., wenn sie zur Tür hinein kommt. Aber nicht nur die Kinder bekommen Geschenke, auch die Erwachsenen und da beginnt das Problem für sie. Deshalb ist sie unterwegs. Auch die Kinder wollen ihren Eltern ja ein Geschenk machen, aber einfach so was kaufen, dazu hast sie keine Lust mehr.
Im vorigen Jahr haben alle Mamas einen schönen Kasten mit Seife bekommen und die Papas alle ein wunderbar gemaltes Bild. Das gab vielleicht ein Gelächter an dem Abend. Alle lachten um die Wette, wenn der Weihnachtsmann wieder ein Geschenk herausholte und es war fast das Gleiche wie vorher. Das war zwar recht lustig, aber das kleine Mädchen wollte auf keinen Fall, dass es wieder so ist.
Sie hat sich also mit ihren Cousinen und Cousins verabredet und auch ihren kleinen Bruder mitgenommen. Der Mama hat sie gesagt, sie sollen mal zur Oma kommen. Das ist ja ein bisschen geschwindelt und das soll man ja nicht, aber die Oma hat gesagt, ausnahmsweise ist das mal erlaubt. Sonst wird es ja mit der Weihnachtsüberraschung nichts. Die Oma weiß also Bescheid, ihr kann sie eben einfach alles anvertrauen.
Heike, Brigitte, Jürgen, Andreas, Hannelore und das kleine Mädchen trafen sich ein paar mal in der Adventszeit bei der Oma. Und dort haben sie wirklich tolle Weihnachtsüberraschungen für ihre Eltern und Großeltern, einfach für die ganze Familie vorbereitet.
Als der Abend der Bescherung kommt und alle Geschenke verteilt sind, sind die Mamas und Papas und die Großeltern ganz erstaunt als der Weihnachtsmann sagt, da ist kein Geschenk mehr im Sack, total leer. Alle sind erstaunt, dass es keine Geschenke von den Kindern gibt. "Aber Moment..." ,sagt der Weihnachtsmann, " da ist doch noch ein kleiner Zettel..." Und er zieht ihn raus und liest vor: "Jetzt kommt das Geschenk der Kinder an ihre Eltern und Großeltern!"
Alle schauen sich erstaunt an und die Kinder springen lachend auf und stellen sich im Halbkreis vor den Tannenbaum. Heike holt ihre Blockflöte hinter dem Rücken hervor und spielt "Oh Tannenbaum" und Brigitte sagt ein langes Gedicht auf. Jürgen liest etwas aus der Weihnachtsgeschichte vor und Andreas singt mit Brigitte und Hannelore "Sind die Lichter angezündet". Dann kommt das kleine Mädchen dran und ist sehr aufgeregt. Sie sagt das Weihnachtsgedicht von Hoffman von Fallersleben auf, dass hat sie gerade in der Schule gelernt :
Zwar ist das Jahr an Festen reich,
Doch ist kein Fest dem Feste gleich,
Worauf wir Kinder Jahr aus Jahr ein
Stets harren in süßer Lust und Pein.........
Worauf wir Kinder Jahr aus Jahr ein
Stets harren in süßer Lust und Pein.........
Und zum Schluss spielt Heike "Oh du Fröhliche", die Kinder singen alle zusammen und die Eltern und Großeltern stimmen mit ein. Dann gibt es einen langen Beifall und die Kinder sind sehr stolz auf sich. Und alle Erwachsenen sind sich einig, dass waren die schönsten Geschenke, die die Kinder jemals gemacht haben. Von da an war das Tradition in der Familie und nun hatten auch die Kinder in der Vorweihnachtszeit immer so ihre kleinen Heimlichkeiten.
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Ich wünsche euch allen ein wunderbares, friedvolles Weihnachtsfest mit eurer Familie, oder in trauter Zweisamkeit. So wie es euch gefällt. Lasst euch die Weihnachtsgans schmecken und verdaut sie gut. Wir lesen uns wieder nach den Weihnachtsfeiertagen.
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