Ravioli bringen Urlaubsfeeling auf den Teller - Teil 3 Kochen in der Toscana
Die Schafskälte hat uns fest in ihrem eisigen Griff. Das morgendliche Schwimmen wird erst mal eingestellt. Man ist zwar kalt-Schwimmer, aber nicht lebensmüde. Im Garten läuft es auf Bewegung bzw. Arbeit hinaus und nicht mehr so auf`s Faulenzen, weil ja extrem ungemütlich. Erklären wir uns also jährlich mit den geschorenen Schafen solidarisch und frieren.
Umso sehnsüchtiger geht der Blick zurück zum Italienurlaub im Mai. Da war das Wetter schön, die Welt in Ordnung (im Urlaub ja sowieso) und in fröhlicher Runde sollte es ein landestypisches Abendessen geben.
Die Pasta-Macchina wurde bereitgestellt, der Pasta Teig aus Semola zubereitet. Diesen wunderbaren Hartweizengries (kann man auch in Deutschland kaufen) liebe ich für Teigtaschen und bereite so die Pasta ohne Ei zu. Immer im Verhältnis 2:1, d.h. 200 Gr. Grieß mit 100 ml Wasser. Dazu kommt ein Schuss Olivenöl, der das ganze schön geschmeidig macht. Nach dem durchkneten kommt der Teig in eine Klarsichtfolie zum ausruhen. Die o.g. Menge rechne ich für zwei Personen bei einer Hauptmahlzeit. So gab es also in der Toscana ein Vielfaches davon zu kneten und nach der Ruhezeit durch die Maschine zu lassen.
Aus den ausgerollten Nudelplatten wurden mit einem Wasserglas Kreise ausgestochen und mit Eiweiß am Rand bestrichen. Für die Füllung habe ich Ricotta mit Salz, Pfeffer und etwas Abrieb einer Zitrone gewürzt und mit zerkleinertem Rucola vermischt. Kleine Kügelchen von der Füllung aufgesetzt, dann die Teig-Kreise zusammengeklappt und mit der Gabel fest verschlossen. In einem großen Topf in reichlich Salzwasser etwa 20 Minuten ziehen lassen.
Weil auf dem Markt die dicken Bohnen so verführerisch aussahen, habe ich ein paar so als kleine Zugabe geputzt, blanchiert, gepellt und bereit gestellt.
In einer Pfanne wurde reichlich Butter zerlassen, ein bisschen gebräunt und die Salbei Blätter sollten knusprig werden. Nicht solange auf dem Feuer lassen, da sie noch ein bisschen nachziehen.
Die Teigtaschen wurden abgegossen und auf einem Küchenkrepp kurz getrocknet, auf den Tellern angerichtet und mit der Salbeibutter übergossen. In der fast leeren Butterpfanne haben sich die Bohnen schnell nochmal gedreht und wurden dann auf den Tellern verteilt. Darüber gab es reichlich Parmesan, frischen Pfeffer aus der Mühle, etwas Zitronenabrieb und dazu einen Tomatensalat.
Das ist so ein einfaches Essen, Aromen pur und da kann man richtig genießen, mit einem Glas Wein und dem Sonnenuntergang über oder besser vor dem Teller. Und das tröstet auch über gelegentliche Kälte hier hinweg, die hoffentlich bald von einem sommerlichen Sommerbeginn abgelöst wird. Heute ist ja schon mal Sommersonnenwende und bei einem Lagerfeuer hält es sich sicher unter freiem Himmel aus.
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