Ochsenkotelett "Zwiebelrostbraten-Styl"

Ich war zum Essen eingeladen. Thüringer Küche sollte es sein, so war es der Plan des Geburtstagskindes. Wir gehen in wohl eines der ältesten Weimarer Gasthäuser, den "Schwarzen Bären". Schöne urige Atmosphäre, gut besucht. Die Speisekarte lässt hoffen und die an uns vorbeigetragenen vollen Teller auch. Die Runde wählt je nach Lust und Laune, der Vegetarier ist ein bisschen das Stiefkind - nur zwei Gerichte für ihn zur Wahl.

Mich lacht ein Zwiebelrostbraten an. Mmmmmm- ich sehe ihn schon, schön rosa, mit Zwiebelringen. Dazu Sauerkraut mit Schupfnudeln. Oder doch das Gulasch..... Nein, der erste Gedanke ist der Richtige.
Zuerst gibt es zu trinken und dann in angemessener Zeit kommt das Essen. Ich schau erst mal, denn Zwiebelrostbraten ist das nicht. Soße und Stücke Fleisch, vom Rind, dass ist richtig, aber alles in allem doch auch ähnlich wie Gulasch. 
Die Schupfnudeln sind selbst gemacht, das Sauerkraut schmeckt und das Fleisch ist zart und gut gewürzt. Es schmeckt sehr gut. Ich bin zufrieden, sehe aber wieder einmal mehr, klangvolle Namen sind schnell vergeben, ohne das das Richtige dahinter steckt.

Von dieser Begebenheit angestachelt, habe ich ein Stück Fleisch, nennen wir es mal Zwiebelrostbraten-Style , auf den Speiseplan am Wochenende gesetzt. Bestellt hatte ich ein Ochsenkotelett im Hofladen meines Vertrauens und das wollte ich so zubereiten. Also, meine Wiener Kochkolleginnen mögen es mir verzeihen, aber es kommt dem Original schon ganz, gang nah.



Das Ochsenkotelett hatte stolze 1,2 kg und wurde im Ofen für etwa 4 Stunden bei Niedrigtemperaturmit 80 Grad geparkt und zwar ungewürzt. 

Parallel dazu habe ich Kartoffeln mit Schale gekocht für Rosmarinkartoffeln und einen Krautsalat vom Jaroma-Kohl vorbereitet. Der ist recht mild und nach dem hobeln wird das Kraut mit Zucker und Salz geknetet und darf erst mal Saft ziehen. Den gieße ich dann ab und würze mit Essig und Pfeffer, als Topping etwas saure Sahne und Kümmel. Ich hab ja gern den Ganzen, aber der Herr pe. ist Verweigerer und so mogle ich immer ein bisschen gemahlenen  dran ;)

Das Ochsenkotelett kommt aus dem Ofen und wird mit Salz und einer Prise Zucker (zum schön karamellisieren ) gewürzt und in einer Mischung aus Nussbutter und Olivenöl, mit ungeschältem Knoblauch und einem Rosmarinzweig, gebraten. Mehrmals wenden und dann in Alufolie eingewickelt wieder in den Ofen verfrachten zum ausruhen.

Ein-zwei große Zwiebeln wurden noch in Ringe geschnitten, in Mehl gewälzt und in etwas Öl knusprig ausgebacken.

In den Bratenfonds gebe ich einen Teel. Tomatenmark lösche mit etwas Noilly Prat und Rinderbrühe, gebe Knoblauch und etwas Gemüse dazu und lasse ihn kochen. Dann ab durch ein Sieb und einkochen lassen. Zum Schluss ein Stück kalte Butter unterrühren.

Jetzt aber schnell das Fleisch aus dem Ofen, in Scheiben schneiden und das Abendessen ist fertig.





Kommentare

Brigitte hat gesagt…
kein *koch bekommt das fleisch besser hin - das ist sowas von rosa und gleichmäßig - ach ich möchte es jetzt essen!!!